Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Kscope | Autor: BSV
North Atlantic Oscillation machen da weiter, wo sie 2012 mit „Fog Electric“ aufgehört haben: „The Third Way“, das dritte Album der Schotten um Multiinstrumentalist Sam Healy, setzt den Fokus klar auf verträumten Artpop, der opulent arrangiert und mehr in Dur als in Moll gehalten ist. Die zehn neuen Songs bilden ein homogenes großes Ganzes, wofür nicht nur das Ineinanderfließen der Lieder sorgt, sondern auch feine Instrumentierungen und die zurückhaltenden Stimmungen. Natürlich sind Stücke wie „Great Plains II“, „August“ oder „Penrose“ frohgemut, mit flotten Rhythmen. Doch sie sind nicht ungezügelt und passen so zu der süßen Melancholie manch anderer Lieder. „Elsewhere“ schwelgt völlig losgelöst vor sich hin. „A Nice Little Place“ verharrt in Ambience aus Streichern und Klarinette. „Do Something Useful“ schwebt über allen Wolken. Die Epik in „Pines Of Eden“ ist mit beiden Händen zu greifen. NAO verfallen hier in eine elegante Melodie, lassen diese immer wiederkehren. Ähnlich in „Dust“, wo Piano-Figuren im Hintergrund brillieren. Im finalen „When To Stop“ wird es nach zartem Beginn noch richtig laut. Man mag den Wohlklang dieses Albums für übertrieben halten. Aber die bemerkenswert aufeinander abgestimmten Arrangements machen das mehr als wett.
Top-Track: Pines Of Eden