Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Constrictor | Autor: ML
Während die Phillip-Boa-&-The-Voodooclub- Alben Mitte der Achtziger einen meist herrlich genialischen und oft erfrischend dilettantischen Sound zwischen Captain Beefheart und den B-52’s boten, bei dem man nie sicher war, mit welcher Idee die Dortmunder Band beim nächsten Song um die Ecke kommen würde, so ist der inzwischen nach Malta ausgewanderte Ernst Ulrich Figgen (so Boas bürgerlicher Name) nun schon lange im überschaubaren Mainstream angekommen. Selbst wenn jemand wie Oli Klemm von den Krautrockern Sankt Otten an der Gitarre mitwirkt. Der Sound auf „Bleach House“ ist stets ausbalanciert und es klingt mal nach David Bowie („Are You The One From Heaven“), mal rotzig-punkig („Snake Plissken“), aber eher im Tote- Hosen-Sinne und nicht mehr wirklich gefährlich oder auch nur ansatzweise innovativ. Boas Hang zum NDW-verdächtigen Kirmespop wird auf „The Fear That Falls“ kitschig ausgelebt. Im Grunde genommen gibt es keine wirklichen Ausreißer mehr, weder nach oben noch nach unten, ausgenommen der kräftig-knallige Opener „Kill The Future“ – leider das einzig wirkliche Highlight.
Top-Track: Kill The Future