Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock, Ambient | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 158 / 3-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Control Freak Kitten | Autor: UR
Bevor sich die in Stockholm lebende Songschreiberin Rebekka Karijord als ausdrucksstarke neue Stimme in Norwegens Indie-Sphäre einprägte, war sie vor allem als Klangschmiedin für andere tätig: mit zahlreiter- und Tanzstücke. Daraus hat die 31-Jährige, deren Orgel-basiertes Studiowerk von 2012 durch seine eigenwillige Schönheit Eindruck machte, ein weitgehend instrumentales Album destilliert. Klassisches wie Klavier, Orgel und langsam bewegte Streicherklänge dominieren die Klangpalette. Mit Karijords abstrahierter Stimme kommt etwas Entrückt-Geisterhaftes hinzu. In „Prologue“ aus dem Indiefilm „Nowhere Home“ von Landsfrau Margreth Olin schichten sich Vibrato-freie Streichertöne zur archaischen Drone-Folkweise. In „Lullaby“, ein Tanzstück für die Choreografin Hege Haagenrud, erzeugen dagegen zimmerlaute Bläser und verwunschenes Piano die Atmosphäre einer heimeligen Wohnstube. Eher kurze Stimmungsbilder als auskomponierte Kapitel, folgen Karijords Miniaturen keinem eigenen Erzählbogen. Dennoch herrscht unter den schwermütigen Traumstücken Zusammenhalt.
Top-Track: Prologue