Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock, Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Dust On The Tracks | Autor: ML
Man stelle sich Pink Floyd Ende der Siebzigerjahre vor – und dass sie dann David Bowie aus Berlin hätten einfliegen lassen: Ein Song wie „Live To Work To Live“ könnte als ein Resultat einer solch fiktiven Begegnung durchgehen. Trotz dieser Assoziationen klingen Tune absolut eigenständig. Bei anderen Songs des zweiten Albums der Band aus dem polnischen Lodz werden diese Einflüsse weniger offenbar. Die Jungs setzen ihre Songideen nicht in Longtracks um, denn ihre Stärke ist es, ihre Songs mit und in vier bis fünf Minuten rund zu machen. Dadurch wirkt das gesamte Album atmosphärisch dicht. Das größte Pfund der Band aber ist die eindringliche und leidenschaftliche Stimme von Jakub Krupski, die uns mit jedem Song auf eine emotionale Achterbahn mitnimmt. Für weitere Höhepunkte sorgt Gitarrist Adam Hajzer, dessen Spiel von Metal-Riffs bis zu Indie-Alternative-Rock-Verdächtigem eine große Soundpalette bietet. Das erinnert dann auch schon mal angenehm an ihre Landsleute von Riverside. Doch bei allen Vergleichen, Tune haben sich ihre ureigene Identität geschaffen.
Top-Track: Deafening