Kategorie: CD-Reviews | Genre: Classic Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Solid Rockhouse | Autor: ML
Man kann dem Gitarristen/Sänger und Wishbone-Ash-Urmitglied Andy Powell alles Mögliche nachsagen, aber nicht, dass er sich nicht sorgfältig um das große Erbe der Band gekümmert hat. Während sein einstiger Weggefährte und seit einiger Zeit Widersacher Martin Turner sich und uns mit alten „Argus“-Lorbeeren einen schönen Liveabend macht, versucht Powell mit seinem Quartett den Faden weiterzuspinnen. „Blue Horizon“ startet in typischer Ash-Manier, feinsinnig mit ineinander verwobenen Gitarrenläufen. „Deep Blues“ wird da deutlicher und heftiger, aber leugnet nie seine Wishbone-Ash-Herkunft. Und so bleibt es bei fast allen zehn Tracks des neuen Albums. Powell und sein Team schauen stilistisch mal hier, mal da über den Gartenzaun, aber verlassen nie den typischen Ash-Groove. Mehr noch: So stimmig und hervorragend wie auf „Blue Horizon“ ist ihnen das seit Jahren nicht mehr gelungen. Als hätte ihnen die Martin-Turner-Konkurrenz wieder Beine gemacht. Aber nicht alles auf „Blue Horizon“ funktioniert. So blubbert „Strange How Things Come Back Around“ eher belanglos vor sich hin. Insgesamt aber ist „Blue Horizon“ ein überraschend erfrischendes Album.
Top-Track: Blue Horizon