Vor 20 Jahren erschien mit „Dark Matter“ eines der wegweisenden Alben in der Karriere der Neoprog-Institution IQ – ein dunkles, nachdenkliches Werk, das um zwei Prog-Monolithen – „Sacred Sound“ und „Harvest Of Souls“ – herum aufgebaut ist und den Status der Band als eine der kreativsten Stimmen der zeitgenössischen progressiven Musik festigte. Im Rahmen des „IQ Weekends“ Mitte Februar in Aschaffenburg sprach eclipsed mit Sänger Peter Nicholls und Gitarrist Mike Holmes über das Geburtstagskind.
Dieser Tage veröffentlicht die britische Neo-Prog-Institution IQ ihr zwölftes Studiowerk. „Resistance“, ein Doppelalbum mit mehreren Longtracks, vereint alle Stärken der Band und veranschaulicht, welch hohe Relevanz ihr nach fast 40-jährigem Bestehen noch immer zukommt.
In Großbritannien droht ein No-Deal-Brexit, und die Bedrohung durch den Klimawandel wurde von den Hitzerekorden dieses Sommers erneut unterstrichen – Entwicklungen, die auch IQ-Gitarrist Mike Holmes und -Sänger Peter Nicholls nicht unberührt lassen. Im eclipsed-Interview sprachen sie über die Notwendigkeit, sich widrigen Umständen nicht zu beugen, und die Rolle von Politik in ihrer Musik.
eclipsed: „Resistance“ ist ein Doppelalbum. Im Unterschied zum Vorgänger „The Road Of Bones“, dessen zweite CD Songs enthält, die es nicht aufs reguläre Album geschafft haben, ist es diesmal ein zusammenhängendes Werk, oder?
London, Anfang Mai. IQ sind soeben von einigen umjubelten Konzertstippvisiten auf dem europäischen Festland zurückgekehrt (s. Kasten). Kurz vor der Show anlässlich des Release von „The Road Of Bones“ in der Islington Assembly Hall sprach eclipsed mit Gitarrist Mike Holmes über Selbstkritik, Perfektion und Serienmörder.
eclipsed: Für eure letzten Alben habt ihr jeweils zwischen vier und fünf Jahre gebraucht. Sind Geduld und Langsamkeit die wichtigsten Bestandteile der IQ-Formel?
Mike Holmes: Wir gehen die Dinge ganz bestimmt nicht kopflos und überhastet an, das ist sicher. Allerdings waren die fünf Jahre zwischen „Frequency“ und „The Road Of Bones“ auf keinen Fall geplant. Zunächst einmal gab es in dieser Zeit ein paar wichtige Veränderungen im Line-up...
eclipsed: ...über die wir gleich noch genauer sprechen werden...
Es hat sich einiges getan in den fünf Jahren seit „Frequency“: Mit Neil Durant ist ein neuer Keyboarder eingestiegen, und Urbassist Tim Esau ist zurückgekehrt. Die Livefeuerprobe hat die neu formierte Band längst bestanden, und nun liefert sie mit „The Road Of Bones“ wieder eines der Alben ab, für die Fans sie seit den frühen Achtzigern schätzen: Progressive Rockmusik mit düsterem Einschlag, komplex arrangiert, wunderbar produziert und mit einem Peter Nicholls, der gesanglich ein ums andere Mal über sich hinauswächst.
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