„Oxymore“ heißt das neue Werk des Elektronikpioniers Jean-Michel Jarre. Wer denkt, der smarte Franzose schließe damit an seinen Hit „Oxygène“ an, liegt gänzlich falsch. Vielmehr handelt es sich um eine Hommage an Pierre Henry, einen der Schöpfer der Musique concrète, die einst den Boden für die Entstehung moderner elektronischer Musik schuf. Mit „Oxymore“ gelang Jarre ein avantgardistisches, klanglich regelrecht verstörendes Werk, das sich in der binauralen 3D-Version und Jarres VR-Welt „Oxyville“ zu voller Größe entfaltet.
Silvester 2020 trat der französische Elektronikpionier Jean-Michel Jarre als Avatar in einer virtuellen Version der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris auf – ein VR-Erlebnis, das den Rahmen für ein live aus einem Studio übertragenes Konzert bildete. 75 Millionen Zuschauer verfolgten die Liveübertragung des in dieser Form noch nicht dagewesenen multimedialen Events. Mit dem Album „Live In Notre-Dame VR – Welcome To The Other Side“ lässt sich das Spektakel nun rein akustisch auf CD oder auch visuell auf Blu-ray nacherleben.
Der smarte Elektronikpionier aus Frankreich ist ein Phänomen. Offenbar kennt er die Formel, die einen ewig jung hält. Im August siebzig Jahre geworden, sieht Jean-Michel Jarre immer noch unverschämt frisch aus. Und obwohl er auf eine fünfzigjährige Karriere zurückblicken kann, ist er kein bisschen ruhiger geworden. Mit der Compilation „Planet Jarre: 50 Years Of Music“ und dem Mitte November erscheinenden Studioalbum „Equinoxe Infinity“ zeigt er, dass mit ihm nach wie vor zu rechnen ist.
Anfang der Siebziger hielt der Synthesizer Einzug in die populäre Musik. Zunächst nur von wenigen innovativen Künstlern eingesetzt, setzte sich die Zauberkiste spätestens in den Achtzigern in nahezu allen Genres durch. Mit den wegweisenden Werken „Oxygène“ (1976) und „Equinoxe“ (1978) legte Jean-Michel Jarre den Grundstein für seinen internationalen Erfolg. Seine Mixtur aus experimenteller Musik und sinnlichen, popkompatiblen Melodien traf einen Nerv.
Nach 40 Jahren kehrt der Charmeur der elektronischen Musik zu seinem großen Erstlingswerk zurück. Nach „Oxygene 7-13“ (1997) und der Neueinspielung von 2007 tut er solches nun schon zum vierten Mal. Das Jubiläum gibt Anlass genug, doch hat der quirlige Franzose es auch geschafft, eine wirklich anspruchsvolle Fortsetzung zu kreieren? Jarre macht definitiv vieles richtig.
Ein mutiges Album, aber auch ein schwieriges. Frankreichs Visionär der elektronischen Popmusik hat sich viel vorgenommen: Auf zwei eigenständigen Platten will er die Geschichte der elektronischen Musik abbilden. Wo anfangen, wo aufhören? Natürlich konnte man nicht erwarten, dass er den frühesten Szenepionieren wie John Cage, Karlheinz Stockhausen oder Pierre Schaeffer ein Denkmal setzen würde. Aber Namen wie Tangerine Dream, Air, Moby und Laurie Anderson versprachen doch viel.
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