Mit ihrem ersten Konzeptalbum „The Last Will And Testament“ verwickeln uns die schwedischen Prog-Giganten in eine verworrene Familiengeschichte aus der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Wir sprachen mit Mikael Åkerfeldt im Vorfeld über Growls, Vinyl, illustre Gäste und das Drummer-Dilemma.
„Ich denke primär an die darin involvierten Menschen, nicht so sehr an die Songs des Albums. Die Songs sind noch in meinem Leben, die Hälfte der Personen, die daran mitgewirkt haben, nicht“, erwidert Mikael Åkerfeldt auf die Frage, was ihm als Erstes zu „Blackwater Park“ einfalle. 20 Jahre sind mittlerweile vergangen, seit jenes Album im März 2001 erschienen ist, das einerseits die Karriere von Opeth entscheidend ankurbelte, andererseits das Genre des Progressive Metal auf eine neue Ebene hob. Gitarrist, Sänger und Hauptsongschreiber Åkerfeldt, Bassist Martín Méndez und Produzent Steven Wilson blicken zurück.
Opeth, Spiritual Beggars, Anekdoten, Kamchatka oder Candlemass: Allein diese kleine Auswahl an Bands, bei bzw. mit denen Per Wiberg als Keyboarder bereits gearbeitet hat, liest sich wahrlich nicht schlecht. Nur ein echtes Soloalbum fehlte dem Multiinstrumentalisten noch in seiner Vita. Im Interview gewährt der 50-jährige Schwede interessante Einblicke in seinen kreativen Kosmos und ließ sich auch zum neuen Album seiner Band King Hobo, deren Rezension sich weiter hinten im Heft findet, ein paar Worte entlocken.
eclipsed: Per, du hast so viele interessante Bands und Projekte am Laufen, warum nun ein Soloalbum?
Sieben Jahre währt der mit „Heritage“ begonnene, zumindest im Studio anhaltende Verzicht auf gutturalen Gesang bereits. Ein Livedokument dieser Ära blieben Opeth (von einer exklusiven Magazinveröffentlichung 2011 abgesehen) lange schuldig. Auf „Garden Of The Titans: Live At Red Rocks Amphitheatre“ zeigen sie nun, wie gut „alte“ und „neue“ Opeth zusammengehen – und dass sie laut Gitarrist Fredrik Åkesson sogar besser klingen als auf Platte.
Die Geschichte des Red Rocks Amphitheatre als gefragter Ort für Musikkultur beginnt mit dem einstigen Inhaber des Modemagazins „Cosmopolitan“: John Brisben Walker veranstaltet 1906 das „Grand Opening of the Garden of the Titans“. Für Fredrik Åkesson, der auf den Monat genau 111 Jahre später dort auftritt, ist die Felsformation eine der bemerkenswertesten Venues überhaupt. Auch deshalb entschieden sich Opeth, es U2 und Neil Young gleichzutun und dort einen Konzertfilm zu produzieren.
Die Opeth-Fans sind nach wie vor gespalten. Und nimmt man Mikael Åkerfeldt beim Wort, so wird sich dies in absehbarer Zeit wohl auch nicht ändern. Vor allem jene Anhänger, die der schleichenden Wandlung vom Death Metal hin zu Åkerfeldts persönlichen Vorlieben wie Psychedelic, Krautrock und obskurem Progressive-Material stets mit Spannung gefolgt sind, werden wohl auch „Sorceress“ wieder mit offenen Armen empfangen, denn die Schweden setzen auf Album Nummer zwölf ihre Spurensuche in den Sechziger- und Siebzigerjahren fort.
BLUES PILLS - Little Boy Preacher (3:33)
Album: Lady In Gold (2016)
Label/Vertrieb: Nuclear Blast/Warner
www.bluespills.eu
Nach dem geschmeidigen Einstieg mit dem Titeltrack nimmt der zweite Blues Pills-Longplayer richtig Fahrt auf mit „Little Boy Preacher“. Sowohl auf dem Album, wie auch auf dem Sampler-Song wirkt die Band aus Örebro souliger, subtiler und reifer. Insbesondere Elin Larsson profitiert von dieser Ausrichtung.
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