50 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE - Vor einem halben Jahrhundert gründeten sich EPITAPH

9. Juli 2019

Epitaph

50 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE - Vor einem halben Jahrhundert gründeten sich EPITAPH

Im Winter 1969/70 begann die Karriere von Epitaph. Und zwar in den Kellerräumen des Dortmunder Musikclubs Fantasio. Schnell stellten sich Erfolg in den USA ein – aber auch finanzielle Schwierigkeiten, die zum mehrfachen Break in der Bandgeschichte führten. Doch die Gruppe um den britischen Gitarristen Cliff Jackson und den deutschen Bassisten Bernd Kolbe erwies sich als langlebig. Ihr neues Album „Long Ago Tomorrow“ erscheint rechtzeitig zum goldenen Jubiläum.

eclipsed: Bandgründung 1969 – wie hast du dieses große Jahr des Rock, Stichwort: Woodstock, erlebt?

Cliff Jackson: Also die meisten Bands damals auf Woodstock waren eigentlich unbekannt. Santana zum Beispiel. Bei uns war das Kultfestival in Scheeßel angesagter. Damals gab es auch noch nicht so viele Musikmagazine, die darüber berichteten, nur die „Bravo“. In England immerhin der „Music Maker“.

eclipsed: Die Siebziger waren euer großes Jahrzehnt. Was war die wichtigste Station?

Jackson: Nach dem Auftritt auf der Berliner Waldbühne kam der Gary Pollack von Billingsgate Records zu uns in die Garderobe und sagte: „In drei Monaten seid ihr in den USA!“ Wir haben das zunächst nicht geglaubt, schließlich hatte damals noch keine deutsche Band jenseits des großen Teichs gespielt. Wir sind dann aber tatsächlich etwas später in Chicago gelandet. Dort haben wir 1974 mit dem Toningenieur Dave Purple in nur fünf Tagen „Outside The Law“ aufgenommen – eine komische Mischung aus angloamerikanischem Gitarrenrock und seltsamer deutscher Psychedelic. Würde man heute progressiv nennen. (lacht)

eclipsed: Ihr habt dreimal im Rahmen des „WDR Rockpalast“ gespielt – 1977, 1979 und 2004. Welcher war der beste Auftritt?

Jackson: Ich habe da keinen speziellen. Der erste war allerdings strange: in einem Studio, mit nur dreißig, vierzig Leute, die saßen da wie Statisten, waren wohl Studenten. (lacht) Beim zweiten Auftritt hatte uns Peter Rüchel während der „Brain“-Tour rausgepickt. 2004 sind wir eher mit reingeschlüpft.

eclipsed: Wie ist der Titel eures aktuellen Albums „Long Ago Tomorrow“ zu verstehen?

Jackson: Es sollte eigentlich „Long Ago And Tomorrow“ heißen, also Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft.

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