ANUBIS legen ein Konzeptalbum für den Shutdown und entschleunigtes Homeoffice vor

19. Mai 2020

Anubis

ANUBIS legen ein Konzeptalbum für den Shutdown und entschleunigtes Homeoffice vor

2004 gründeten Sänger Robert James Moulding und Keyboarder David Eaton im australischen Sydney die nach dem altägyptischen Totengott benannte Band Anubis. Und legten sogleich mit „230503“ ein von Pink Floyd und Co. beeinflusstes modernes Prog-Konzeptalbum vor. „Homeless“, das als erstes Album der Band auf hochwertigem 190g-Vinyl erscheint, bewegt sich in diesem Fahrwasser. Die Frage nach dem, was anno 2020 Heimat sein kann, gewinnt dabei nicht nur angesichts der sich verschärfenden Klimakrise und Armut weltweit einerseits sowie zunehmendem Nationalismus und Populismus in vielen Ländern andererseits, sondern gerade auch inmitten der Corona-Krise eine ganz neue Dringlichkeit.

eclipsed: Was versteht ihr unter „homeless“, und bekommt dieses Phänomen im Zeichen von Corona nicht eine neue Bedeutung?

Robert James Moulding: „Obdachlos“ ist ein Gefühl, das manche in der heutigen Welt sowohl sozial als auch politisch haben können. Inmitten von Schwarz-Weiß-Wahrnehmungen der Welt scheinen Grautöne nicht mehr akzeptiert zu werden. Anscheinend haben wir die Kunst des Nuancierens verloren.

David Eaton: Die politische Rechte neigt zu einer sehr nationalistischen und tendenziösen Sichtweise, und die Linke scheint sich nur darum zu kümmern, wie ideologisch „rein“ sie ist. Dadurch wird nichts erreicht. Wir haben eine ziemlich apokalyptische Meinung darüber, wohin all das führt – und unglücklicherweise hat sich das nun bewahrheitet. Im Song „The Tables Have Turned“ haben wir geschrieben: „Die Brände und Überschwemmungen, Krankheiten und Gewehre, der Fallout hat begonnen.“ Es ist beängstigend, wie prophetisch diese Worte mittlerweile klingen.

eclipsed: Erklärt das doch bitte etwas genauer ...

Eaton: Die Geschichte von „Homeless“ spielt sich gerade in den Nachrichten ab. Wenn wir uns als Spezies verbessern, wird auch unser Leben besser sein. Und dann könnten wir beginnen, unseren Weg zurück „nach Hause“ zu finden, womit wir eine bestimmte Geisteshaltung meinen. Ganz im Gegensatz zur gegenwärtigen Situation, wo wir regelrecht in unserem physischen Zuhause gefangen sind.

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