1. PRISTINE - THE LINES WE CROSS (3:19)
Album: The Lines We Cross (2023)
Label/Vertrieb: Pristine Music/Cargo
www.pristine-music.com
Mit einer kurzen Fanfare, die wie Elefanten-Getröte klingt, geht es in diesen Midtempo-Hardrock-Stampfer. Dazu kommt Heidi Solheims triumphierende Stimme obendrauf. Aber warum kompliziert, wenn es auch einfach und effektiv geht? Nur eines der vielen Highlights auf dem besten Album der Norweger bislang.
2. SIENA ROOT - LITTLE BURDEN (3:50)
Album: Revelation (2023)
Label/Vertrieb: Atomic Fire/Warner
www.sienaroot.com
Endlich kann man sich an der neuen Scheibe der schwedischen Retro-Rocker erfreuen, bei der die coole Zubaida Solid am Mikro steht. Sam Riffer hat eine tolle Song-Kollektion geschnürt, in der Spannbreite zwischen Hard-, Blues- und Psychedelic Rock. „Little Burden“ tönt wie ein Kleinod der Flower-Power-West-Coast-Ära.
3. FREEDOM TO GLIDE - THE WAR CANNOT BE WON (6:57)
Album: The Chronicle Of Stolen Souls (2022)
Label/Vertrieb: F2G/Just For Kicks
www.freedomtoglide.com
Das englische Duo F2G verleugnet auch mit seiner vierten CD nicht, dass es sich aus einer Pink-Floyd-Coverband entwickelte. Midtempo, gilmoureske Soli und Melodien, die zugleich düster und erhebend sind. Mit dem hier gebotenen Song fühlt man sich angenehm in ein Paralleluniversum zu Floyds „Animals“ gesogen.
4. RETROSPECTIVE - SELF-CONTROL (5:29)
Album: Introvert (2022)
Label/Vertrieb: Oskar/independentmusicmarket.com
www.retrospectiveband.pl
Das polnischen Artrocker RETROSPECTIVE kehren zu längeren Stücken und damit zu erweiterten Kompositionen zurück, bleiben damit aber, auch dank der feinen Melodien, stets zugänglich, wie der ausgewählte Song belegt. Schwelgerisches, Melancholisches und Hoffnungsvolles gehen nicht nur in diesem Stück zusammen.
5. CHÉ AIMEE DORVAL - LIONIZE (4:54)
Album: The Crowned (2023)
Label/Vertrieb: Icons Creating Evil Art/Rough Trade
www.cheaimeedorval.com
„Lionize“ ist einer der rockigeren, zupackenden Beiträge auf „The Crowned“. Deutlich tritt hier zu Tage, was das anderweitig auch introvertiert oder gar poppig ausgestaltete Album im Gesamten auszeichnet: Die Kraft und Inbrunst der Interpretin, die einigen als Teil der Casualties Of Cool bekannt sein dürfte.
6. TUVABAND - SOMETHING GOOD (3:45)
Album: New Orders (LP) (2022)
Label/Vertrieb: Passion Flames/Ingrooves/Diger AS
www.tuvabandmusic.com
Neues von der ätherischen norwegischen Singer-Songwriterin Tuva Hellum Marschhäuser. Auf „New Orders“ paart sich mystisch angehauchter Folk mit abstrakten Soundscapes, doch im Mittelpunkt der Songs steht eine typische nordische Melancholie, wie auch „Something Good“ eindrucksvoll unter Beweis stellt.
7. GHOST WOMAN - BROKE (4:26)
Album: Anne, If (2023)
Label/Vertrieb: Full Time Hobby/Rough Trade
www.ghost-woman.com
Auf einem insgesamt eher entrückten Album geht die Verhandlung zwischen Trash und Psychedelic in dem Song „Broke“ eindeutig in Richtung Trash. Ein knarziges Gitarrenriff zwischen frühen Kinks und Stooges trägt Evan John Uschenkos introvertierte Stimme einem rosa-orangefarbigen Sixties-Horizont entgegen.
8. TIM SUND ELECTRIFIED - FAST FINGER RICK (edit) (4:12)
Album: The Future On Our Doorstep (2023)
Label/Vertrieb: Signal Source
www.timsund.com
Hinter TIM SUND ELECTRIFIED verbergen sich drei Mitglieder des Berliner Prog-Quartetts Green Desert Tree, die hier auf Fusion-Prog-Wegen unterwegs sind. Gleich die ersten drei Stücke sind großen Keyboardern und Pianisten gewidmet, nämlich Keith Emerson, Lyle Mays und – wie bei diesem Track – Rick Wakeman.
9. MITCH RYDER - LOVE (3:34)
Album: Georgia Drift (2023)
Label/Vertrieb: Buschfunk
www.mitchryder.net
Mit dieser intensiven Gänsehaut-Ballade beschreitet MITCH RYDER neue Wege, ohne eine Prise Soul, Rhythm’n’Blues und Sixties-Harmonieempfinden vermissen zu lassen. Sie symbolisiert die ruhigere Seite des Albums, auf dem Ryder auch eher offensivere Songs präsentiert. Ein reifes Alterswerk mit stilistischen Nuancen.
10. AYNSLEY LISTER - IS THIS REALLY HAPPENING NOW (3:52)
Album: Along For The Ride (2022)
Label/Vertrieb: Straight Talkin’/Broken Silence
www.ainsleylister.co.uk
Das Gitarrenspiel sowie die gesanglichen Qualitäten von AYNSLEY LISTER sind unumstritten. Auf seinem neuen Album beweist er sich zudem als Songwriter, der mehr als früher auf eine stilistische Auffächerung achtet. Aber auch Dynamik und Freiräume spielen eine wichtige Rolle, sodass andere Instrumente zur Geltung kommen.