CD-Sampler: Music From Time And Space 87

20. April 2024

CD-Sampler

1. YEAST MACHINE - Universal Avatar (4:59)
Album: Sleaze (2024)
Label/Vertrieb: Tonzonen/Soulfood
www.yeast-machine.com

Bei „Sleaze“, dem ersten Fulltime-Album der Tübinger Stoner-Rocker YEAST MACHINE, wird das Effektpedal schon mal mächtig durchgedrückt. Das Intro wirkt wie ein heidnisch-schamanisches Ritual, doch das darauffolgende „Universal Avatar“ holt uns, ehe man abhebt, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. 
 

2. DAILY THOMPSON - Diamond Waves (A Love Song For The Ocean) (5:17)
Album: Chuporosa (2024) (VÖ: 17.5.) 
Label/Vertrieb: Noisolution/Edel
dailythompsonband.bandcamp.com

Nach ihren mystisch angehauchten letzten Alben klingen DAILY THOMPSON auf „Chuparosa“ ziemlich geerdet. Für die Aufnahmen begab sich die Band von Dortmund nach Seattle ins Studio des legendären Tony Reed. Authentischer geht es tatsächlich nicht. Auf „Diamond Waves“ präsentiert sich das Trio dann auch lässig wie nie zuvor. 


3. CARPET - Cosmic Shape Shifter (9:32)
Album: Collision (2024)
Label/Vertrieb: Kapitän Platte/Cargo 
carpet.bandcamp.com

Mit „Collision“ unterstreicht die Augsburger Band CARPET, dass sie ihrer bewährten Mixtur aus Stoner, Psych und Prog noch immer spannende Kapitel entreißen kann. Beim Top-Track des Albums schraubt sie sich im 7/4-Takt hypnotisch groovend und mit kernigen Instrumental-Einsprengseln facettenreich Richtung Stoner-Olymp.


4. MATT PAGE - Waiting For A Return (5:30)
Album: Apocalypse Garden (2024)
Label/Vertrieb: Electric Sleep/Just For Kicks
dtes.bandcamp.com/album/apocalypse-garden

Prägnante Hooklines konnte MATT PAGE (Sänger/Gitarrist von Dream The Electric Sleep) schon immer aus  dem Hut zaubern. Während diese Eingängigkeit bei DTES oft in ein Prog-Arrangement gesteckt wird, klingt sein erstes Soloalbum und vor allem dieser schöne Song einfacher und einschmeichelnder – wie moderner AOR.

5. ALÓWAN - Let It Flow (4:02)
Album: Feathers (2024)
Label/Vertrieb: Glitterhouse/Indigo
glitterhouserecords.bandcamp.com/album/feathers

Zum sanften Timbre von Chantal Acda, das sich vom Aufwind tragen lässt wie eine Möwe, gesellt sich der Gesang von Calvin Dover, der Acdas Stimme leise umspielt. Die einschmeichelnden Folk-Sounds zwischen Erinnerung und (Vor-)Ahnung bilden einen poetischen Auftakt zu einer Reise in die Mythen.

6. SCHWARZBRENNER - Lied der Wüste (4:07)
Album: Poetische Fahrt (2024)
Label/Vertrieb: Schwarzbrenner
www.schwarzbrenner.de

Das 15. Album des Ratinger Bluesrock-Trios SCHWARZBRENNER heißt nicht umsonst „Poetische Fahrt“, denn es steckt voller Lyrik und Reisefieber. Die Interpretation des Brentano-Gedichts „Lied der Wüste“ erinnert gar an ein entspanntes Shanty. Hier ist gute Laune, gepaart mit der Sehnsucht nach Weite, unbedingt garantiert.

7. !GERALD! - Glory Whole (3:59)
Album: Music For Broken Elevators (EP) (2024)
Label/Vertrieb: !GeRald!
gerald-omniscient.bandcamp.com 

!GERALD! aus Frankreich bringen mit ihrer aktuellen EP erneut das Kopfkino ihrer Hörer auf Touren. Der Instrumentaltrack „Glory Whole“ zelebriert dies in knapp vier Minuten, nimmt mit auf atemberaubende Tempo-, Takt- und Stimmungswechsel zwischen rasant, rockig, straight, störrisch, unheimlich und sphärisch.   

8. VIOLETTE SOUNDS - Infinity (3:46)
Album: Infinity (2024)
Label/Vertrieb: Luckybob/SPV
www.violettesounds.net 

VIOLETTE SOUNDS, das Projekt von Schlagzeuger Karl Henneberg, hat mit Sänger und Exil-Tibeter/Freiheitskämpfer Loten Namling noch an Exotik gewonnen. Neben dem Spagat zwischen Jazzrock, Psych und Prog kommen buddhistische Spiritualität und Doors-Reminiszenzen hinzu. Der Titeltrack mit Rezitation zeigt dies exemplarisch.

9. NO MAN’S VALLEY - Flight Of The Sloths (edit) (9:09)
Album: Chrononaut Cocktailbar/Flight Of The Sloths (LP) (2024)
Label/Vertrieb: Tonzonen/Soulfood
www.nomansvalley.com

Retrorock at its best. NO MAN’S VALLEY haben die Corona-Pause für ein aus zwei Teilen bestehendes Album genutzt. Zum einen mitreißende Grooves und Melodien in kurzen, spartanischen, obercoolen Songs. Zum anderen ein 18-Minüter (hier ein 9-minütiger Ausschnitt), der von lässig bis rauschend alles abdeckt. 


10. RPWL - Silenced (live) (9:37)
Album: True Crime Live (2CD) (2024)
Label/Vertrieb: Gentle Art Of Music/Soulfood
www.rpwl.net

Wie schon oft, präsentieren RPWL ihr komplettes letztes Studiowerk – in diesem Falle das dramaturgisch äußerst spannende „Crime Scene“ – auch live. Auf der Bühne entfalten die Songs dank einiger Improvisationen sogar noch mehr Feuer. „Silenced“ ist ein zeitlos-relevantes Stück von 2009, das live ebenfalls viel Spannung erzeugt.