Wie doch die Zeit vergeht. Vier Jahre ist es schon wieder her, dass the Decemberists ihre Fans mit „What A Terrible World, What A Beautiful World“ verzauberten. Aber einige Songs des letzten Werks tragen so lange, dass es sich gar nicht so lange anfühlte, zumal man die Wartezeit ja sehr profund mit der EP „Flora Songs“ und dem Seitenprojekt „Offa Rex“ verkürzte. Auf ihrer neuen CD stellt sich die Band aus Portland, Oregon, nun völlig neu auf. Nicht personell, aber klanglich. Die Songs gehen weg vom Folk und nähern sich dem Glamrock der Seventies zwischen T.-Rex und Gary Glitter an, erinnern teilweise an Giorgio Moroder und manchmal an gut produzierten Pop-Mainstream. Hin und wieder blitzt auch noch der gewohnte Folk-Esprit auf. Ober-Dezemberer Colin Maloy ist immer für eine Überraschung gut.
„Wir haben uns jetzt keine Bilder von Gary Glitter an die Wand gehängt. Wir hatten eine Hand voll Songs, und wussten erstmal nicht genau, was die miteinander zu tun hatten. Deshalb probierte ich es mal mit einigen Synthesizer-Arrangements. Alles in allem wollten wir uns mal aus unserer Komfort-Zone heraus bewegen, uns freimachen von allen möglichen Angewohnheiten und Mustern der letzten Jahre. Es war eine tägliche Entscheidung von Song zu Song. Erst ging es um den Song, dann haben wir Sounds festgelegt und uns mit der Frage beschäftigt, wie man die einzelnen Songs miteinander verbindet. Statt eines wilden Haufens gemischter Songs wurde daraus ein zusammenhängendes Stück.“