Fünf lange Jahre haben sich The Black Angels für ihr Album „Wilderness Of Mirrors“ Zeit gelassen. Geplant war das nicht: Tatsächlich war die Band bereits Ende 2019 im Studio und wollte das neue Werk eigentlich 2020 herausbringen. Doch ein gewisses Virus, das auf dem Planeten sein Unwesen treibt, machte es auch ihr unmöglich, auf Tour zu gehen, und so wartete die Gruppe aus dem texanischen Austin einstweilen mit der Veröffentlichung. Angesichts der besonderen Situation nahm sie sich dafür etwas mehr Zeit für die einzelnen Songs ihres sechsten regulären Longplayers: „All unsere vorherigen Platten haben wir zusammen in einem Raum auf Band aufgenommen“, erzählt Sänger und Gitarrist Christian Bland.
„Das hatten wir auch diesmal vorgehabt, aber natürlich ging unsere Gesundheit vor. So mussten wir viele Teile getrennt voneinander aufnehmen. Da alles hier im Studio in Austin aufgenommen wurde, zog sich der Prozess entsprechend in die Länge. Letztlich erzählen wir die Geschichte, wie wir uns durch die letzten fünf Jahre unseres Lebens navigiert haben. Wir geben den Hörern einen intimen Einblick in unser Innenleben. Nicht umsonst heißt das Album ‚Wilderness Of Mirrors‘.“
Diese Zäsur hatte aber auch ihr Gutes: Die Signatur der schwarzen Engel ist im Kern noch erhalten, doch zugleich offenbart die Band viele neue Seiten, zeigt sich einerseits zugänglicher, andererseits auch experimenteller als auf ihren bisherigen Alben. Es scheint fast, als würde man zwei ganz unterschiedliche Ansätze hören: Die erste Hälfte der insgesamt 15 Songs steckt voller neuer Ideen, die vielleicht nicht immer ganz aufgehen; in der zweiten kehrt die Band dann zu ihrem typischen Sound zurück.