Die junge Aschaffenburger Band Kant hat ihr zweites, bekanntermaßen oft schwierigstes Werk vorgelegt. „Paranoia Pilgrimage“ ist wesentlich härter ausgefallen als noch das Debüt „When The Strangers Come To Town” von 2023. Statt einer gewissen Nähe zu den Doors scheint nun die Referenz stärker bei Black Sabbath zu liegen. Wir haben vom dynamischen Rock-Quartett Bassistin Elena Strähle und Drummer Bryan Göbel zum Ansatz und Konzept des neuen Albums befragt, und auch zu den okkulten Themen des Werks und ihrem witzigen Video zu „Lord Of The Flies“.
eclipsed: Ihr jongliert mit dem Begriff Heavy Indie Psych? Was muss man darunter verstehen?
Elena Strähle: Wir haben eine Genrebezeichnung gesucht, die unsere Musik kategorisiert, wobei sich das eher auf unsere Liveshows als auf unser Debüt bezieht, da wir Songs vom jetzigen Album damals schon spielten. Also Heavy Psych jetzt, Indie Psych damals.
eclipsed: Nochmals zum Bandnamen Kant: Wer von euch studiert Philosophie und hat die „Kritik der reinen Vernunft“ gelesen? Spaß beiseite, ein markiger Name, der trotzdem nach der Inspiration fragen lässt …
Strähle: Die unromantische, aber aufklärerische Wahrheit ist, dass unser Ex-Drummer so mit Nachnamen hieß (lacht).
eclipsed: „Paranoia Pilgrimage” ist euer zweites Werk. Wie man weiß, oft das schwierigste. Gab es klare Vorstellungen zu Sound, Konzept oder Schwächen des Debüts, die ihr ausbessern wolltet?
Bryan Göbel: Sound und Konzept standen schon lange fest. Wie oben schon gesagt, spielen wir einige Songs von „Paranoia Pilgrimage“ schon seit einigen Jahren. Von daher war die Herangehensweise so, dass das Album um die bestehenden Songs herum entstanden ist.
eclipsed: Wo seht ihr die Unterschiede zum ersten Album?
Strähle: Zum einen natürlich der Wechsel im Genre. Also mehr Riffs, mehr Gezerre und Tempo. Zum anderen die Produktion. Während wir beim Debüt alles selbst gemacht haben und einfach in unserem Proberaum losrecordeten, war der Weg zum jetzigen Album etwas koordinierter. Also vorher Demos aufgenommen, dann eine Woche Studio gebucht. An der Stelle Grüße in den Schwarzwald an Patrick Stäudle in seinen Glaswald Studios. Und natürlich dann mit der Hilfe unseres Labels Sound Of Liberation alles fertig gemacht.
eclipsed: Handelt es sich um ein Konzeptalbum über okkulte Themen? Wer von euch schiebt denn die Paranoia?
Strähle: Anscheinend Marius [Marius Seidel, Gitarre/Vocals; Anm.], er hat damals den Text zum gleichnamigen Song geschrieben, und schnell war klar, dass der Titel des Songs auch zum Albumtitel wird. Die düsteren Themen des Albums werden damit am besten abgedeckt.