LEVARA - Der Song als Kunstwerk

10. Juni 2021

Levara

LEVARA - Der Song als Kunstwerk

Jules Galli, der 27-jährige Sänger von Levara, ist nicht nur aufgrund des Frühlingswetters in seiner Wahlheimat Los Angeles bestens gelaunt. Auch das selbstbetitelte Debütalbum seiner Band ist für ihn Anlass zur Freude: Denn darauf pflegt der gebürtige Franzose zusammen mit Gitarrist Trev Lukather (Sohn von Toto-Saitenhexer Steve Lukather) und Schlagzeuger Josh Devine (ex-One Direction) einen auf Hochglanz polierten Melodic Rock, der das Zeug dazu hat, ein großes Massenpublikum zu erreichen.

eclipsed: Levara sind eine multinationale Band. Du selbst stammst aus Frankreich, Josh Devine kommt aus England, und Trev Lukather ist in Los Angeles aufgewachsen. Welche musikalischen Vorlieben habt ihr gemeinsam?  

Jules Galli: Das ist eine gute Frage! Was uns zu etwas Besonderem macht, ist die Tatsache, dass wir drei sehr verschieden sind und ganz unterschiedliche musikalische Vorlieben haben. Ich selbst stehe auf Michael Jackson, Josh liebt Heavy Rock wie Slipknot und Korn, und Trev bringt den 80er-Rock-Background mit. Unterm Strich ergibt das diesen überlebensgroßen Rock-Sound. 

eclipsed: Dieser ist wiederum wie geschaffen für größere Locations oder Stadien. In den Videos zu euren ersten zwei Singles legt ihr außerdem ein sehr poppiges Image an den Tag, das auf mich sehr frisch wirkt. 

Galli: Genau darum ging es uns: Wir wollten einfach was Frisches und Modernes machen, das reflektiert, wer wir sind. Ich trage auch gerne Schwarz, aber wo wir leben, ist es immer sonnig, und wir sind generell fröhliche Menschen. (lacht) Fürs erste Video („Heaven Knows“; Anm.) beschafften wir uns diese auffälligen Anzüge, die uns gefielen. Anfangs sollte das Ganze nur ein Lyric-Video mit ein paar Visuals werden, aber bei den Aufnahmen hatten wir so viel Spaß, dass ein richtiges Musik-Video daraus wurde. 

eclipsed: Habt ihr neben der Musik noch andere Interessen, die ihr teilt?

Galli: Körperliches Wohlbefinden ist uns allen wichtig, wobei Sport und Meditation eine große Rolle spielen. Wir wollen zwar Rockstars sein, aber gleichzeitig lange leben! (lacht) 

Ich selbst interessiere mich auch für Kunst und gehe gerne ins Museum. Der künstlerische Aspekt spielte auch beim Komponieren eine wichtige Rolle: Bei der Entstehung einiger Songs hängten wir ein großes Stück Pergament-Papier an die Wand und schrieben mit bunten Filzstiften unsere Textideen sowie einige Symbole darauf. Am Ende hatten wir nicht nur den Song, sondern auch ein Kunstwerk. Als Kind habe ich gerne gezeichnet, und später habe ich in New York zeitweise Architektur studiert, allerdings keinen Abschluss gemacht. Langfristig möchte ich dieses Studium gerne wieder aufnehmen, und ich möchte auch irgendwann mein eigenes Haus bauen. Wo wir leben, haben wir z.B. eine Holzterrasse gebaut.  

eclipsed: Wohnst du mit deinen zwei Bandkollegen im selben Appartement? 

Galli: Das wäre schön, aber tatsächlich lebe ich mit einigen Künstlern zusammen – für mich ist das hier wie ein Künstlerparadies.

eclipsed: Mich würde interessieren, wie du und deine Bandkollegen zur Musik gekommen seid. Bei Trev lag das ja praktisch auf der Hand, weil er der Sohn von Toto-Gitarrist Steve Lukather ist, aber wie schaut es diesbezüglich bei Josh und dir aus?   

Galli: Als Josh zwei oder drei Jahre alt war, drückte ihm sein Vater – ein Sänger – zwei Essstäbchen in die Hände, und damit hat er dann auf Töpfen und Pfannen herumgetrommelt. Er spielte schon ganz früh mit Bands, und im Alter von 18 oder 19 stieg er bei One Direction ein. Ich selbst sang schon als kleines Kind, obwohl ich nicht aus einer musikalischen Familie komme – mein Vater ist Küchenchef, meine Mutter war Pharmaberaterin. Als ich fünf war, nahm mich mein Vater zu einem Konzert von Johnny Hallyday mit, dem „französischen Elvis“, und dieser Typ wollte ich auch sein. Ich saß auf den Schultern meines Vaters und hob meinen Daumen in Richtung Johnny, und er schaute mich an und machte dasselbe! Mit sieben oder acht habe ich dann mit Gesangsunterricht begonnen. Die Chorleiterin meiner Schule hatte mich gehört und sagte nach einer Probe zu mir: „Du singst wohl gerne? Dann sprich mal mit deinen Eltern, denn ich gebe auch private Gesangsstunden. Das würde dir sicherlich Spaß machen!“ Später besuchte ich das Konservatorium in Lyon und nahm bis zu meinem Umzug nach Amerika klassischen Gesangsunterricht, was ich als Kind aber nicht cool fand. Damals hörte ich Usher und 50 Cent, und dann ging ich zum Unterricht und musste da so herumjodeln. (lacht) Ich hatte gar keine Ahnung, wie gut diese klassischen Stücke sind ...

Das komplette Interview findet ihr als Teil unseres Online Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo

Lest mehr im aktuellen Heft ...