MAGMA - Im Zeichen des Zeuhl 50 Jahre „M.D.K."

8. Januar 2024

Magma

MAGMA - Im Zeichen des Zeuhl 50 Jahre „M.D.K."

Kaum eine andere Band hat einen derartigen Ausnahmestatus inne wie Magma, die sich 1969 in Paris formierten. Mit dem sogenannten Zeuhl begründeten sie gar einen eigenen Musikstil. Basierend auf Jazz, klassischen Einflüssen à la Carl Orff und progressivem Rock sang man zudem in der Kunstsprache Kobaïanisch. ”Mekanïk Destruktïw Kommandöh“, das vor 50 Jahren veröffentlicht wurde, gilt bis heute als das unübertroffene Hauptwerk der Franzosen. Bandgründer Christian Vander nimmt uns auf eine abgespacte Reise mit.

„Mekanïk Destruktïw Kommandöh“ erschien im Mai 1973 und generierte eine echte Kultgemeinde. Im Gegensatz zu den beiden ersten Magma-LPs, die eher im Jazz wurzelten, wurde hier ausschließlich im Zeuhl-Stil musiziert („Zeuhl Wortz“ bedeutet auf Kobaïanisch so viel wie „himmlische Musik“). In den Folgejahren erfuhr das knapp vierzigminütige Opus (unterteilt in sieben Song-Abschnitte) noch viele Veränderungen. Das ultimative Boxset „Une histoire de Mekanik: 50 Years Of Mekanïk Destruktïw Kommandöh“ zeichnet diese Versionen auf sieben LPs nach.

eclipsed: „Mekanïk Destruktïw Kommandöh“ gilt als euer Kultalbum. Welchen Stellenwert besitzt dieses Werk für dich? 

Christian Vander: „M.D.K.“ ist dasjenige Album, durch das Magma allgemein bekannt wurden. Es ist ein für alle offenes und zugängliches Album, sowohl für die Älteren, die von Anfang an dabei sind, als auch für die Jüngeren, die Magma erst heute entdecken. Es ist auch das Album, das vollständig in das Kobaïa-Universum einführt, was in allen anderen späteren Stücken fortgeführt wird. Das mystischste und repräsentativste Stück des Kobaïa-Universums ist für mich aber „Köhntarkösz“, das 1974 – also nach „M.D.K.“ – komponiert wurde.

eclipsed: Wie bist du bzw. wie ist das Label an die Jubiläumsbox herangegangen, und von wem ging die Initiative aus? 

Vander: Wir wurden bereits 2019 von Prophecy kontaktiert, die zum 50-jährigen Jubiläum von Magma ein Boxset machen wollten. Allerdings waren wir 2020 zu beschäftigt. Unser Vorschlag war dann 50 Jahre „M.D.K.“.

eclipsed: „Mekanïk Destruktïw Kommandöh“ hat den von euch erfundenen Zeuhl-Stil definiert. Das sieht man sehr schön an der Live-Version „Maison De L’ORTF - 1972“, einer jazzigeren Ur-Version dieses Epos. Wie hat sich das Stück im Verlauf der Jahre gewandelt? 

Vander: „M.D.K.“ und der Musikstil Zeuhl haben sich aufgrund der verschiedenen Musiker, die daran beteiligt waren, kontinuierlich weiterentwickelt und tun das dankenswerterweise immer noch. „M.D.K.“ ist für sehr viele Musiktreibende zugänglich. So wurde es zum Beispiel 1995 von einer Gruppe von Kindern aufgeführt, und in jüngerer Zeit wurde es öfter in Konservatorien und Musikschulen bearbeitet; manchmal werden dazu französische Texte geschrieben.

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