Music From Time And Space Vol. 69

20. November 2018

CD-Sampler

1. PAVLOV’S DOG - Paris (4:41)
Album: Prodigal Dreamer (2018)
Label/Vertrieb: Rockville/Soulfood
www.rockville-music.com

PAVLOV’S DOG, die wechselhafte Band um Falsettsänger David Surkamp,  überrascht mit einem starken Album, das nicht nur mit dem armen Wauwau auf dem Cover, sondern auch mit hochatmosphärischen Songs an den Albumklassiker „Pampered Menial“ anschließt. „Paris“ ist eine Geigen-Ballade für alle alten „Julia“-Verliebten.

2. BLACKBERRIES - Sphinx II (5:36)
Album: Disturbia (2018)
Label/Vertrieb: Unique/Groove Attack/Rough Trade
www.blackberriesmusic.com

Nach bestem 60s-Rezept züchten BLACKBERRIES ihre psychedelischen Krautgewächse, verfeinern sie auf „Disturbia“ aber auch wohldosiert mit aktuelleren Indie/Dreampop-Vibes. In „Sphinx II“ zeigen sich die Solinger von ihrer mystischen Seite, mit orientalischen Gitarrenmelodien und flimmernden Keyboard-Sounds.

3. OVERHEAD - Count Your Blessings (4:43)
Album: Haydenspark (2018)
Label/Vertrieb: Overhead/Just For Kicks
www.overhead-band.com

OVERHEAD aus Finnland lassen es ohne Keyboarder etwas mehr als sonst krachen. Moderner gitarrenzentrierter Prog, auch für junge Hörer. Die spannenden Texte entwerfen eine düstere Zukunftsvision, in der künstliche Intelligenz auf der Erde übernimmt. „Count Your Blessings“ offeriert zudem ungewohnte spanische Klänge.

4. KARCIUS - Goodbye (9:25)
Album: The Fold (2018)
Label/Vertrieb: Karcius/Just For Kicks
www.karcius.com

Die kanadische Band KARCIUS verbindet hochmelodiösen Artrock mit leicht progmetallischem Noise-Bombast, ohne Pathos oder Kitsch bemühen zu müssen. Stattdessen verzuckert eine dicke Portion Seventies-Charme die manchmal an Pink Floyd, bisweilen an Porcupine Tree gemahnenden Stücke, von denen „Goodbye“ eines der faszinierendsten ist.

5. LORD KESSELI & THE DRUMS - Wizard (4:57)
Album: Melodies Of Immortality (2018)
Label/Vertrieb: Irascible/Cargo
www.lordkesseliandthedrums.com

Hier klingt nicht nur alles sehr pathetisch. Es ist es auch. LORD KESSELI & THE DRUMS sind die Lord Empire & The Suns des dramatischen Artpop, wobei die „Melodies Of Immortality“ auch zu solchen geraten. Das Duo aus St. Gallen macht sich mit seinem Zweitling unsterblich. Und die Drums im „Wizard“ haben Gewicht!

6. ART AGAINST AGONY - Lemon Tree (4:50)
Album: Shiva Appreciation Society (2018)
Label/Vertrieb: SAOL/H’Art
www.artagainstagony.de

Angesichts der komplexen Songstrukturen und des fordernden Stilmixes zwischen Jazz und Tech Metal schadet es gar nicht, dass ART AGAINST AGONY sich hinter Masken verstecken. Einmal gefangen in faszinierenden Songlabyrinthen wie „Lemon Tree“, spielen weder Raum und Zeit noch Gesichter und Namen eine Rolle.

7. NEKTAR - Selling The World (5:43)
Album: Megalomania (2018)
Label/Vertrieb: Sireena/Broken Silence
www.nektarmusic.com

So kennt man NEKTAR, so mag man Nektar. Vielleicht ist dies das größte Kompliment, das man der Band nach dem Tod von Frontmann Roye Albrighton machen kann. Das ist gekonnt, souverän und frisch. Dieses Album zeigt, dass Nektar bereit sind für ein neues Kapitel ihrer Karriere – mit der Vergangenheit im Herzen.

8. VIOLETTE SOUNDS - Saruman (6:41)
Album: Wild And Blue (2018)
Label/Vertrieb: Hänsel & Gretel/MIG/Indigo
www.violettesounds.com

Eine Band aus Aachen mit farbigem Sound und kompromissloser Haltung. VIOLETTE SOUNDS kann man als Herrenspagat zwischen frei improvisierendem alten Krautrock und Seventies-Prog der Marke Yes beschreiben. „Saruman“ steht dabei mit seinen typischen Keyboards und dem Chris-Squire-Bass-Sound für die Prog-Schlagseite.

9. JACK ELLISTER - Mind Maneuvers (4:48)
Album: Telegraph Hill (2018)
Label/Vertrieb: You Are The Cosmos/Guerssen
www.jackellister.com

JACK ELLISTER nutzt die EP zwischen zwei Alben, um sich einem ruhigen Singer/Songwriter-Stil zu widmen, der mit einem spröden Charme und psychedelischen Momenten punktet. Für Überraschungen wie etwa das schwelgerische „Mind Maneuvers“ mit seinem Percussion- und Synthesizersolo ist auch immer noch Platz.

10. KING BUFFALO - Morning Song (9:47)
Album: Longing To Be The Mountain (2018)
Label/Vertrieb: Stickman/Indigo
www.kingbuffalo.com

Am zweiten Album des US-Trios KING BUFFALO stimmt fast alles. Ein dezenter, zurückgelehnter Atmospheric Rock, der mitunter ziemlich deftig rocken kann, den Stoner-Faktor aber reduziert hat und stattdessen auf Songkompatibilität setzt. Und der famose Melodien und lässige Grooves en masse erzeugt.