„Ich musste 56 Jahre alt werden, ehe ich ausschließlich von der Musik leben konnte“, seufzt der mittlerweile 66-jährige Nad Sylvan erleichtert auf. „So ist mein ewiger Traum in der Realität angekommen. Zu verdanken habe ich diesen Umstand meinem Freund Steve Hackett.“ In der Tat hat der Kalifornier, der als Baby nach Malmö, in die Heimat seiner schwedischen Mutter kam, seit den 1970ern in diversen Progrock-Bands gesungen, Tasteninstrumente und auch mal Gitarre gespielt, Alben aufgenommen, doch nie reichte es zum Durchbruch. Am bekanntesten war das Quintett Agents Of Mercy um die Prog-Koryphäen Roine Stolt und Jonas Reingold, doch auch ihm blieb der große Erfolg versagt. „Dann kam im April 2012 ein Anruf von Steve Hackett, Roine hatte ihm meine Nummer anvertraut“, erinnert sich Sylvan.
„Er war auf der Suche nach einem Sänger mit der Stimmlage von Peter Gabriel, weil er sein ‚Genesis Revisited‘-Projekt auf die Beine stellen wollte. Ich war ihm empfohlen worden. Welch Ritterschlag! Ich traf mich kurz nach dem Telefonat mit Steve in England. Wir wurden uns handelseinig – und enge Kumpels. Wir ergänzen uns prima: Steve ist entspannt, ich hingegen brauche stets das Drama.“ Nad Sylvan ist fest in der Hackett-Crew verankert: Am 11. Juli ist der Live-Mitschnitt „The Lamb Stands Up Live At The Royal Albert Hall“ erschienen. Es ist anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Prog-Klassikers „The Lamb Lies Down On Broadway“ im legendären Londoner Venue im Oktober vergangenen Jahres aufgezeichnet worden. „Ein Ausnahme-Abend, den ich nie vergessen werde“, schwärmt Sylvan noch heute.
