PINK FLOYD - POMPEII MCMLXXII REISSUE MMXXV

22. Mai 2025

Pink Floyd

PINK FLOYD - POMPEII MCMLXXII REISSUE MMXXV

„‚Pink Floyd Live At Pompeii‘ ist ein seltenes und einzigartiges Dokument, das die Band in der Zeit vor ‚The Dark Side Of The Moon‘ live zeigt.“ Dieses Zitat von Nick Mason belegt die heutige Relevanz des ungewöhnlichen Films von 1972, der bislang nur eine Randnotiz im Werk der Engländer war und nun durch das neue Release „Pink Floyd At Pompeii MCMLXXII“ – mit audiovisuellem Remaster – seine verdiente Würdigung erhält. eclipsed über die Geschichte des Originals und die Hintergründe der Neufassung.

Es gibt einige Schlüsselszenen, die dazu führten, dass Pink Floyd im Oktober 1971 im antiken Amphitheater in Pompeji einige Songs live ohne Zuschauer – fast ohne Zuschauer, wie sich noch zeigen wird – spielten. Einer dieser entscheidenden Momente war kein verlorener Schlüssel, sondern ein verlorener Reisepass. Adrian Maben, ein junger TV-Produzent mit schottischer und französischer Staatsbürgerschaft, besuchte im Sommer 1971 Pompeji. Abends im Hotel dann der Schrecken: „Ich bemerkte, dass mein Reisepass weg war. Ich musste ihn in den Ruinen von Pompeji verloren haben“, schilderte Maben den Vorfall. „Ich bin zurück zum Eingang geeilt. Es war schon geschlossen. Der Wärter ließ mich dennoch rein. Ich war allein in den Straßen von Pompeji, allein im Amphitheater. Es war unheimlich, nur ich und die summenden Insekten, die Fledermäuse und die 2000 Jahre alten Steine. Instinktiv wusste ich, dass dies die Kulisse für den Film ist, den ich drehen wollte. Es musste einfach hier sein.“

Im Schatten der Grosstaten

Der Film, den Maben im Sinn hatte, war eine Verbindung von Kunst und Pink Floyd. Es ist der Konzertfilm, den die Musikwelt als „Pink Floyd Live At Pompeii“ kennt. Dieser Film führt bis heute ein Schattendasein im Gesamtwerk der Band. Er verblasst gegenüber den regulären Alben, insbesondere gegenüber den Kronjuwelen aus den 70er Jahren. Selbst die Band behandelte den Film damals stiefmütterlich, quetschte die Dreharbeiten zwischen ihre Konzerte von 1971 und die „The Dark Side Of The Moon“-Sessions von 1972. Offiziell kam der Film erst am 21. Juli 1974 in die Kinos, als die Band gerade „Wish You Were Here“ aufnahm. Dieser Status als Randnotiz wird der Bedeutung und der Qualität des Films aber nicht gerecht. Er besitzt Kultstatus, überzeugt durch seine Andersartigkeit, unterscheidet sich von anderen Rockmusik-Filmen der damaligen Zeit, die entweder dokumentarischen Charakter haben oder die Live-Atmosphäre vor einem enthusiastischen Publikum einfangen. Die Versionen von „Echoes“, „One Of These Days“ (es war erst die zweite Live-Aufführung dieses Tracks überhaupt) und „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ sind famos. Seine Bedeutung wurde erst viele Jahre später klar: Es ist die einzige offizielle Filmaufnahme der frühen Pink Floyd! Damals legte man allgemein noch nicht viel Wert auf Filme. Selbst aus der absoluten Blütezeit der Band – von „Dark Side“ bis „The Wall“ – gibt es keine Filmaufnahmen. Nick Mason betont immer wieder, wie sehr er es bereue, dass sie damals keine Konzerte gefilmt hätten, insbesondere in der Zeit von „The Dark Side Of The Moon“. Dadurch besitzt „Pink Floyd Live At Pompeii“ aus heutiger Sicht eine nicht zu unterschätzende musikhistorische Relevanz. Diese wird nun durch die Neuveröffentlichung als „Pink Floyd At Pompeii MCMLXXII“ endlich gewürdigt.

Pink Floyd at Pompeii – MCMLXXII - Echoes - Part 1 - Edit

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