Seit 2015 sind The Black Crowes, jene Band, die Gitarrist Rich Robinson Mitte der Achtzigerjahre mit seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Chris als Sänger gründete und die in den Neunzigerjahren zu einem der wichtigsten Rock-Acts in den USA wurde, Geschichte. Während sein Bruder mit der Band Brotherhood (neues Album: „Barefoot In The Head“; siehe Reviews in dieser Ausgabe) vor allem in den Staaten auf einigen Jamrock-Festivals zwischenzeitlich zu einer großen Nummer wurde, verdingte sich Rich mit seiner Soloband und Soloalben (das letzte war „Flux“, 2016) mehr schlecht als recht in der Szene. Doch nun holt sich der 48-Jährige Verstärkung aus der Black-Crowes-Vergangenheit und startet mit The Magpie Salute ernsthaft durch.
eclipsed: Im Big-Band-artigen Line-up von Magpie Salute fallen neben einigen alten Bekannten aus diversen Solobands und Projekten vor allem zwei Namen auf. Bassist Sven Pipien und Gitarrist Marc Ford. Mit beiden hast du bei den Black Crowes gespielt. Wie bewusst hast du die Entscheidung gefällt, sie wieder mit dabeihaben zu wollen?
Rich Robinson: Marc und ich waren bei den Crowes das meiner Meinung nach beste Gitarrenteam. Allerdings hatte ich schon zehn Jahre keinen Kontakt mehr zu ihm. Als mir die vage Idee zu Magpie Salute kam, rief ich ihn aber als Erstes an, denn ich wollte, dass sich die Band um Marc und mich gruppieren sollte. Zu meiner großen Freude stieß Marc dazu, und es ist großartig, dass wir beide immer noch so gut harmonieren. Sven wiederum ist einfach ein sehr kompetenter und vielseitiger Bassist, den ich immer mochte.
eclipsed: Zur Besetzung gehören u. a. noch ein zusätzlicher Gitarrist und verschiedene Sänger und Sängerinnen. Auf dem Album spielt auch ein weiterer Black Crowe mit, Keyboarder Eddie Harsh. Jedoch verstarb der Kanadier mit 59 kurz nach der Live-Aufnahme des Debüts.
Robinson: Die Aufnahmen an diesen drei Tagen in einem großen Aufnahmeraum in Woodstock mit geladenen Gästen und Musikern waren leider Eds Abschiedsvorstellung. Rest in peace, Ed.
eclipsed: Ihr habt euch durch Material aus eurer Crowes-Vergangenheit gespielt wie „Wiser Time“ und „What Is Home“, aber auch zahlreiche Coverversionen fanden den Weg von diesen Sessions auf das Debüt. Etwa Faces' „Glad And Sorry“, Bob Marleys „Time Will Tell“, Pink Floyds „Fearless“ oder „Comin' Home“ von Delaney & Bonnie. Es scheint mir, als würdet ihr die Nachfolge von Bandprojekten wie Delaney & Bonnie antreten wollen.
Robinson: Das ist so, denn als ich mich mit Ed und Marc traf, hatte ich keine feste Vorstellung davon, was aus dieser Band werden soll. Ich wollte einfach mit verschiedenen tollen Musikern spielen. Musikern und Sängern, mit denen ich gerne zusammenarbeite und zu denen ich ein besonderes Verhältnis habe.