Special-CD „Songperlen 1970”

13. Juli 2020

CD-Sampler

1. CRESSIDA - To Play Your Little Game (3:15)
Album: Cressida (1970/2010) (Repertoire/Bertus)

Der ewige Geheimtipp! CRESSIDA gehörten zu den Vertigo-Bands, die sich nie durchsetzen konnten, obwohl ihr Klangbild fragile progressive Strukturen mit traumhaften Melodien verschmolz. Der harmonisch ausgefeilte Satzgesang, eine präsente Orgel und der hochindividuelle Ansatz charakterisieren die Songs.

2. HARD MEAT - Through A Window (3:55)
Album: Hard Meat (1970) (Warner) (ISRC: USRH11902709), LC Code: Warner 00366. 

Bei dem Birminghamer Power-Trio wurde die Power klein geschrieben. Hier ging es um nuancierten Siebziger-Rock, bei dem sich das Songwriting vom Alltäglichen abhob und die Atmosphäre alles bestimmte. Die beiden Alben der Gruppe wurden nun erstmalig von Longhair Records wieder auf Vinyl veröffentlicht. 

3. VAN DER GRAAF GENERATOR - Darkness (11/11) (live) (7:38)
Album/DVD: Live At Rockpalast 2005 (CD+DVD) (2018) (MIG/375 Media GmbH) (Studio track released 1970)

Das VdGG-Comeback gipfelte in dieser atemberaubenden Performance. Damals war noch David Jackson mit von der Partie, und es ist vor allem sein virtuoses Spiel an den Blasinstrumenten, das den ‚neuen‘ VdGG so viel Power verlieh. Nachzuhören ist dies auf dieser Neuinterpretation des Klassikers von 1970.

4. OUT OF FOCUS - Hey John (9:38)
Album: Wake Up! ℗ 1970 (Kuckuck/E.R.P. Musikverlag/Amazon.de)

Die Münchener Szene gehört 1970 zur einem der wichtigsten Geburtsorte des Krautrock. OUT OF FOCUS war die lokale Band mit den größten musikalischen Fähigkeiten. Packende psychedelische Stimmungen, ein Hauch Jazz, verwegene Soundstrukturen und endlose Soli strahlen die Lust auf das „Andere“ aus. 

5. ROGER McGUINN'S THUNDERBYRD - Lover Of The Bayou (live) (7:10)
Album/DVD: Live At Rockpalast 1977 (CD+DVD) (2019) (MIG/375 Media GmbH) (Original live version: The Bryds – Untitled,1970)

Den Opener des unbetitelten 1970er Bryds-Albums holte sich Roger McGuinn für die erste Rockpalast-Rocknacht 1977 nochmals in die Setlist. Und der Song ist nicht nur über doppelt so lang ausgefallen. McGuinn und Co. schweben gar wie auf einem fliegenden Soundteppich durch die Grugahalle.

6. FRIJID PINK - House Of The Rising Sun (4:42)
Album: Frijid Pink (LP) (1970/2015) (Repertoire/Bertus)

Wer in den Siebzigern eine Rockdisco betrat, musste damit rechnen, irgendwann am Abend zu diesem Song zu tanzen. FRIJID PINK aus Detroit standen für einen eigenständigen und mit Fuzz-Gitarren garnierten Psych-Rock. Doch dieses kraftvolle und eigenständige Cover wird ihr Vermächtnis bleiben. 

7. ARMAGGEDON - Better By You, Better Than Me (4:34)
Album: Armaggedon ℗ 1970 (Kuckuck/E.R.P. Musikverlag/Amazon.de)

British Blues aus Germany? Aber ja, und das mit einem Frank Diez an der Gitarre, der schon in jungen Jahren internationales Niveau bewies. Die Coverversion des Spooky-Tooth-Knallers fügt sich nahtlos in den brettharten Bluesrock mit persönlicher Note ein, der das komplette Album von ARMAGGEDON bestimmt. 

8. AFFINITY - I Am And So Are You (3:28)
Album: Affinity (1970/2012) (Repertoire/Bertus)

Fingerschnipsen, lässiges Mitwippen und cooles Grooven machen AFFINITYS Musik, einer der frühesten Vertigo-Jazz-Rock-Bands, so unwiderstehlich. Der leicht an Julie Driscoll erinnernde Gesang, die atmosphärischen Wechsel und besonders die prägnanten Soli stehen für ein unbemüht innovatives Album. 

9. BLACK WIDOW - In Ancient Days (7:35)
Album: Sacrifice (1970/2014) (2CD+DVD) (Repertoire/Bertus)

Angst vor dem Leibhaftigen? Die hatten BLACK WIDOW nicht, denn das Album steht für den Beginn des Okkult-Rock und basierte textlich auf uralten Ritualen. Mit ihrer Musik verknüpfte die Band aus Leicester progressive Strukturen und rockige Ansätze, wobei die dramatischen Soli das Klangbild prägten. 

10. STEAMHAMMER - I Wouldn’t Have Thought (5:38)
Album: Mountains (5:38) (1970/2007) (Repertoire/Bertus)

Der Track vom dritten STEAMHAMMER-Album verdeutlicht all die Qualitäten der wichtigen Protagonisten des progressiven Bluesrock. Sie vereinten ein packendes Spielgefühl mit hippiesken Schnörkeln. Stilistische Neuerkundungen, unerwartete Wendungen und songdienliche Soli wirken durch den Spielfluss. 

11. ORANGE PEEL - Faces That I Used To Know (3:10)
Album: Orange Peel (1970/2012) (Bellaphon)

Hätte es ORANGE PEEL aus Hanau nicht gegeben, hätte die Bellaphon nicht kurz darauf Bacillus gegründet. Die erste Band des Trommlers Curt Cress machte einen Hammond-dominierten und von anglo-amerikanischen Einflüssen geprägten Rocksound und stellte aufgrund der Qualität 1970 ein Unikum in Deutschland dar. 

12. COLOSSEUM - Lost Angeles (live) (11:30)
Album: Live At Ruisrock Festival, Turku, Finland 1970 (2020) (Repertoire/Bertus)

COLOSSEUM waren im Studio eine Top-Band, doch auf der Bühne zeigten sich erst ihre Perfektion und Spielfreude. Im Rahmen einer groß angelegten Retrospektive erscheinen nun bislang unbekannte Liveaufnahmen. Hier zeigt die Band, wie sie ihre ausgearbeiteten Kompositionen immer anders modulierten.