STING - Schneller als die Polizei erlaubt

23. Juni 2025

Sting The Police

STING - Schneller als die Polizei erlaubt

Ein ehrgeiziger Bursche war STING schon immer. Nur so ist es zu erklären, dass sich der Milchmannssohn aus Newcastle binnen fünf Jahren vom Grundschullehrer zum Rockstar von Weltformat emporarbeitete und als Frontmann von The Police für Furore sorgte. Mit der Cover-Version von „Spread A Little Happiness“ veröffentlichte der Brite bereits 1982 die erste Single unter eigenem Namen, doch erst 1985 erschien sein Solo-Debüt „The Dream Of The Blue Turtles“: ein fantastisches Album, auf dem er sich mit exquisiten Jazzmusikern umgab, die seine Vision einer allumfassenden Popmusik kongenial umsetzten. Neben der Entstehungsgeschichte beleuchten wir auch das mit derselben Besetzung entstandene LiveMeisterwerk „Bring On The Night“.

1983 standen The Police auf dem Zenit. Mit dem Millionenseller „Synchronicity“ legte das ungleiche Trio sein Meisterwerk vor, wobei alle vier Singles in Großbritannien und den USA zu Top-20-Erfolgen wurden und „Every Breath You Take“ auf beiden Seiten des Atlantiks Platz 1 der Charts belegte. Doch schon bei den Aufnahmen häuften sich die Konflikte, denn Sting, Andy Summers und Stewart Copeland waren Alphatiere, die ihre jeweilige Meinung durchdrücken wollten. Diese Differenzen konnten auch bei der „Synchronicity Tour“, die 105 Konzerte umfasste, nicht beigelegt werden, obwohl die Band u.a. im New Yorker Shea Stadium auftrat, wo die Beatles 1966 ihr Abschiedskonzert gegeben hatten. Ein entscheidender Moment für Sting, der später zu Protokoll gab: „Mir war klar, dass es nicht mehr besser werden konnte. Auf der Bühne sagte ich mir: ,Ok, das war’s, hier und jetzt endet das Ganze.“ Und obwohl sich The Police nach Abschluss der Tour vorerst noch nicht auflösten, war 1984 erst mal eine Pause angesagt, in der Stings erstes und auch bestes Solo-Album entstand: „The Dream Of The Blue Turtles“. 

Unruhige Auszeit 

Ursprünglich schwebte Sting ein Album ohne weitere Musiker vor. Hierfür spielte er in den Londoner Utopia Studios im April, Mai und Oktober 1984 die ersten Demos ein, die er dann dem Produzententrio Torch Song (William Orbit, Laurie Mayer und Grant Gilbert) zur Bearbeitung gab. Doch schon bald wurde ihm klar, dass der Elektro-Funk-Stil ein Irrweg war, den er nicht weiter verfolgen wollte (die Maxi von „If You Love Somebody Set Them Free“ enthielt allerdings auch die Torch-Song-Version). 
Weitere Demo-Sessions am 4./5. Januar 1985 in George Martins AIR Studios auf der Karibik-Insel Montserrat brachten ebenfalls nicht den entscheidenden Durchbruch. Doch dann hatte Sting eine glänzende Idee und begab sich Mitte Januar 1985 nach New York, um mit Hilfe des Journalisten Vic Garbarini im Rahmen eines dreiwöchigen Workshops passende Mitstreiter zu finden, wobei er betonte: „Ich suche nach Jazzmusikern, die bereit sind, Pop zu spielen und dabei die Grenzen beider Genres auszudehnen.“ 

Sting - If You Love Somebody Set Them Free

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