Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: eclipsed Nr. 160 / 5-2014, Jahrgang 2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Anti | Autor: SaS
Am Anfang kommt die Platte mysteriös daher, wie eine zeitgenössische Interpretation pastoraler britischer Volksmusik: die akustische Interpretation der wehenden Weiten, der endlosen grünen Felder und der alten Dörfer. Die hohe Stimme schwebt über der ätherischen Musik und vermittelt ein Gefühl von Zeitlosigkeit, das verstärkt wird, wenn man sich die Coverabbildung ansieht: ein Schwarzweißfoto einer jungen, altmodisch aussehenden Frau, es könnte vor 80 Jahren aufgenommen sein oder auch heute, man weiß es nicht genau. Ein faszinierender Einstieg allemal, der ein wenig an Goldfrapps bewusst auf Pagan-Folk stilisierte Platte „Seventh Tree“ erinnert. Doch hinter Broken Twin versteckt sich keine Britin, sondern die dänische Sängerin Majke Voss Romme, die ihre Songskizzen monatelang auf Laptops sammelte, hunderte müssen es gewesen sein, und dann zu ihrem Debütalbum zusammenfügte. Doch bei aller Schönheit und dem Mysterium, das die ersten Songs umweht, liegt ein Nachteil der Platte in ihrer Gleichförmigkeit und dem Ausbleiben von Spannungsmomenten. Es ist fast, so komisch das klingen mag, zu viel des Guten.
Top-Track: The Aching