Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 5/10 | Label: New Voodoo | Autor: SaS
Es ist ein Rätsel, warum Johnny Marrs Solodebüt „The Messenger“ vor knapp zwei Jahren gerade von der britischen Presse so gefeiert wurde, klimperte sich da der ehemalige Smiths-Gitarrist doch recht uninspiriert durch halbgare Songs. Viel besser ist auch der Nachfolger nicht. Marr klingt, als habe er den Sound des Britrock der 90er Jahre gerade für sich entdeckt und somit einen Weg, sich von seinem typischen 80s-Jinglejangle-Pop (den ja niemand so brillant spielt wie er) zu emanzipieren. Es sei ihm gegönnt, doch warum der NME schon im Voraus die nahe an der Grenze zur Peinlichkeit entlangschrammende Single „Easy Money“ in den Himmel lobt, kann nur mit seinem nicht enden wollenden Kredit in seinem Heimatland erklärt werden. Marr ist immer dann gut, wenn er sich auf seine Smiths-Wurzeln besinnt. Das tut er ganze zwei Mal auf dem Album, und schon kann er zwei überzeugende Songs präsentieren. Ansonsten sollte sich der Gitarrist mal das neueste Album seines ehemaligen Sängers Morrissey anhören, um zu lernen, wie man es richtig macht.
Top-Track: The Trap