NOTURNALL - Noturnall

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 160 / 5-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6/10 | Label: Metalville | Autor: MB


Shaman heißen jetzt Noturnall, sonst ändert sich nix? Weit gefehlt, denn im Vergleich zum doch recht gepflegten melodischen Powermetal der Vorgängerband (inzwischen sitzt hier Ex-Angra-Drummer Aquiles Priester am Schlagzeug, sein Vorgänger Ricardo Confessori wiederum spielt jetzt bei Angra) haben die Brasilianer nun die Härte-Daumenschrauben bis zum Anschlag angezogen. Zusammen mit ihrem Produzenten Russell Allen (der Symphony-X-Sänger ist bei „Nocturnal Human Side“ auch als Gastsänger dabei) hat das Quintett eine komplette stilistische Neuausrichtung vollzogen und wildert in vertrackt-progressiven Thrash-Gewässern von Nevermore, Pantera und auch Symphony X. In den etwas eingängigeren Momenten („Zombies“, „Hate“ oder „Fake Healers“) erinnern Nocturnall gar an die US-Megaseller Disturbed oder Allens neustes Baby Adrenaline Mob. Stichwort Allen: War Sänger Thoiago Bianchi früher eine echte Sirene im Stile von Geoff Tate, Bruce Dickinson und Michael Kiske, so beraubt er sich auf „Noturnall“ im Prinzip seiner ureigenen Identität und ist vor allem in tiefen Registern unterwegs. Durchwachsen.

Top-Track: Nocturnal Human Side

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