Es ist bereits das zweite Interview mit Neal Morse in diesem Jahr: Erst im Januar erschien „The Restoration“, der zweite Teil seiner Vertonung der biblischen Josefserzählung. Dass der 64-Jährige innerhalb so kurzer Zeit mit „No Hill For A Climber“ nicht nur ein weiteres Album auf den Markt bringt, sondern dafür auch noch eine neue Mannschaft namens Neal Morse & The Resonance auf die Beine gestellt hat, zeugt vom ungebrochenen Arbeitseifer des Musikers.
eclipsed: Hattest du Neal Morse & The Resonance bei unserem letzten Gespräch schon im Kopf?
Neal Morse: Ja. Die erste Probe fand am 26. Januar statt. Es gab einige Sessions, und der April war dann der Monat, in dem das Album entstand. Übrigens: Als wir miteinander gesprochen haben, war ich ja in Colorado, und auf dem Flug dorthin hatte ich „Demon Copperhead“ gelesen, aus dem die Zeile „No Hill For A Climber“ stammt.
Ein Jahr nach ihrem gefeierten Debüt mit „Troika“ präsentieren Nick D’Virgilio, Neal Morse und Ross Jennings ihren Zweitling „Sophomore“ – ein Begriff, der aus dem amerikanischen College-/Highschool-Leben stammt und die Zweitsemester bzw. Schüler im zweiten Jahr meint. Wie beim Debüt arbeiteten die drei Musiker jeweils von zu Hause aus, komponierten dort, schickten sich ihre Stücke gegenseitig zu und berieten online darüber. Herausgekommen ist eine vielseitige Platte mit zehn voneinander unabhängigen Songs, die geprägt sind vom dreistimmigen Gesang der Künstler und sich zwischen Singer-Songwriter, Country, West Coast Rock und Prog bewegen.
eclipsed: Wann habt ihr beschlossen, ein zweites Album nachzulegen? Wie sah die Arbeit daran aus?
Akustikgitarren und dreistimmiger Harmoniegesang à la Crosby, Stills & Nash sind die prägenden Merkmale von „Troika“, dem ersten Album des Trios D’Virgilio, Morse & Jennings. Für Letztgenannten war es keine geringe Überraschung, dass einer seiner musikalischen Helden ihn für ein solches Unterfangen überhaupt auf dem Schirm hatte.
Wann immer sich Neal Morse, Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas für Transatlantic zusammenfinden, ist man mit Superlativen schnell bei der Hand. Diesmal hat es die Prog-Supergroup jedoch noch einmal deutlich auf die Spitze getrieben. Denn „The Absolute Universe“ ist nicht weniger als der feuchte Traum eines jeden Prog-Fans: ein Konzeptalbum in drei verschiedenen Versionen.
Zehn Jahre dauerte es, bis „Jesus Christ The Exorcist“ das Licht der Welt erblickte. Kein Wunder, denn Mammutprojekte mit den Flying Colors, Transatlantic und der Neal Morse Band trieben den Musikbesessenen ebenso um wie Solotourneen.
eclipsed: Was war der Auslöser, mit der Arbeit an einem solchen Epos zu beginnen?
Neal Morse: [Der Musikmanager] Michael Caplan rief mich eines Tages an und schlug mir vor, dass ich eine Art neue Version von „Jesus Christ Superstar“ schreiben sollte. Offensichtlich hatten er und ein Freund sich die Originalversion aus den 70ern angehört. Wir unterhielten uns darüber, wie man so etwas wie eine Rockoper, die auf den Evangelien basiert, schreiben könnte. Mit dem ersten Entwurf begann ich 2008.
eclipsed: Wie ging es dann weiter?
Ein prächtig gelaunter Neal Morse, der gerade die Keyboards für das dritte Flying-Colors-Album aufnimmt, erläutert eclipsed die Hintergründe von „The Great Adventure“. Dabei verschweigt er nicht, dass der Entstehungsprozess – ähnlich wie bei „Snow“ – bisweilen sehr mühsam war. Was allerdings nicht heißen soll, dass es Morse & Co. an Songs mangelte. Tatsächlich gibt es noch weitere 45 Minuten Material, die gar nicht verwendet wurden.
eclipsed: In der Presseinfo war zu lesen, dass ihr gar nicht vorhattet, ein weiteres Konzeptalbum zu schreiben. Und schon gar nicht eine Fortsetzung von „The Similitude Of A Dream“. Warum eigentlich nicht?
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