Wenn sie nicht gerade Texte schreibt oder mit Amarok auf der Bühne steht, geht Marta Wojtas ihrem Beruf als Psychologin nach. In Warschau hilft sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wenn sie Probleme haben. Eine Arbeit, die ihr auch beim Texten hilft. Auf dem siebten Amarok-Album „Hope“ dreht sich alles um die Hoffnung – vor dem Hintergrund ihrer Tätigkeit und dem Krieg quasi vor Wojtas’ Haustüre ein naheliegendes Thema: „Wir brauchen gerade jede Menge Hoffnung, wenn man sieht, was überall auf der Welt passiert“, sagt sie im eclipsed-Interview. Und ergänzt: „Hoffnung ist eine starke, mächtige Kraft, die das Schlechte und Böse verdrängen kann. Deshalb haben wir es zum Album-Thema gemacht. Du wirst in allen Songs etwas finden, das damit zu tun hat, auch wenn das Wort ‚Hoffnung‘ vielleicht nicht vorkommt.“
Der russische Angriffskrieg habe natürlich Einfluss auf das Album gehabt, bestätigt Marta Wojtas. „Hier in Polen schwankten die Menschen zwischen Angst und Hoffnung – Angst davor, dass sich der Krieg auch bis zu uns ausdehnt und wir vielleicht sogar von hier weg müssen. Und Hoffnung, dass es nicht so weit kommt.“ Und so entwickelte sich das Thema in all seinen Facetten. Etwa, dass man Hoffnung auch aus kleinen Freuden ziehen kann („Simple Pleasures“) oder sich danach sehnt, an Orte zurückzukehren, an denen man glücklich war („Dolina“). Der polnische Text zu „Dolina“ ist der einzige, den Michał Wojtas beigesteuert hat. Der Multiinstrumentalist gibt die musikalische Richtung vor. „Darin geht es um eine Gegend, wo wir viel Urlaub machen. Dort hatte ich eine unglaubliche Zeit, hatte viele kreative Ideen, von denen ich heute noch zehre. Deshalb dieser Song“, erzählt er.