Obwohl sie schon seit Ende der Neunziger aktiv sind, haben Dilemma bislang nicht den Sprung ins große Rampenlicht geschafft. Was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass ihr neues Album „The Purpose Paradox“ das gerade mal dritte in all der Zeit ist. Nun jedoch könnte ihre Bekanntheit einen Schub bekommen. Nicht nur, weil die Reaktionen auf das Konzeptwerk hervorragend ausfallen, sondern auch, weil die Band zwei neue, renommierte Mitglieder in ihren Reihen weiß: Sänger Wudstik (Jermain van der Bogt) ist auch bei For All We Know aktiv und steht zudem auf der Liste der Gastsänger von Ayreon.
Es ist schon eine geraume Weile her, dass über die Sommermonate eine derartige Dichte an hochkarätigen Prog-Alben erschienen ist. Wir haben für dieses Genre-Kaleidoskop mit Ritual, Jadis, Legacy Pilots, Seven Steps To The Green Door, Kaipa, Focus, Barock Project, Karfagen und Argos neun Bands aus sechs Ländern zusammengefasst, die sich im klassischen Progressive Rock verorten bzw. dort ihre Herkunft sehen. Hinzu kommen weitere Acts, die eher im New Artrock unterwegs sind, wie Airbag, Marco Glühmann sowie aktuell Tim Bowness und MEER, die wir an anderer Stelle in dieser Ausgabe featuren. Bevor wir auf die einzelnen Bands eingehen, sprechen wir mit Clemens Väth, der neben seinem Mailorder Just For Kicks Music gleichzeitig auch den Vertrieb für einige progressive Acts übernimmt.
Adele erhält einen Grammy als beste neue Künstlerin, Michael Jackson stirbt an einer Propofol-Überdosierung, und eclipsed wählt „The Incident“ von Porcupine Tree zum Album des Jahres. Die Rede ist von 2009. Damals steckten die Band Seven Steps To The Green Door und Thoralf Koss die Köpfe zusammen, um an einem Konzeptalbum zu arbeiten. Es wurde – später auch unter Mitwirkung von George Andrade – eine Albumtrilogie. Heute, 15 Jahre später, ist Teil 3 im Kasten, und Bandleader Marek Arnold ist ziemlich stolz, gleichzeitig aber auch erleichtert.
17 Jahre nach ihrem letzten Album melden sich die schwedischen Progger mit einem Paukenschlag zurück. Oder anders formuliert, mit einem groß angelegten Konzeptalbum: „The Story Of Mr. Bogd, Part 1“ ist eine fantasievolle, mit Märchenelementen durchsetzte musikalische Erzählung, die die Band in Hochform zeigt.
Fünf Jahre haben Jadis ihre Fans auf ein neues Studioalbum warten lassen. Als Dankeschön legt das Quartett mit „More Questions Than Answers“ eines seiner ausgereiftesten Werke vor.
Seit 2018 fliegen die Legacy Pilots über den Musik-Himmel. Ein progressives Geschwader mit Ausnahmemusikern wie Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, Frost*), den Schlagzeugern Marco Minnemann (The Mute Gods) und Todd Sucherman (Styx) sowie Sänger Jake Livgren (Neffe von Kansas-Gründer Kerry Livgren) – versammelt und angeführt von dem Hamburger Musiker Frank Us. Dieser wiederum zeichnet für die Keith-EmersonGedächtniskeyboards und den Gesang verantwortlich.
Hans Lundin, Gründer und Chef der schwedischen Progger Kaipa, stand vor genau 60 Jahren erstmals auf der Bühne. Gerade hat er das 15. Kaipa-Album am Start. Wie alle davor klingt auch dieses, als wäre hier eine aufstrebende Band am Start, die vor musikalischen Ideen nur so überschäumen. Was ist sein Geheimnis, dass er als Mitsiebziger immer noch so unverbraucht rüberkommt? Dies und viele andere Fragen hat er uns im Interview beantwortet.
eclipsed: Du gehst mit Kaipa ins unglaubliche 51. Jahr, und „Sommargryningsljus“ ist das 15. Kaipa-Album. Wie kann das immer noch so frisch und voller Ideen und Träume klingen? Was ist dein Geheimnis, dein Jungbrunnen-Rezept?
Seit über 25 Jahren sind Sylvan ein Aushängeschild der deutschen Progressive- und Artrockszene. Nun hat Sylvan-Sänger Marco Glühmann mit „A Fragile Present“ sein Solodebüt am Start. Ein Album, an dem nicht nur prominente internationale Musiker wie Steve Rothery und Billy Sherwood beteiligt waren, sondern auch die befreundeten Artrocker von RPWL.
Wenn sie nicht gerade Texte schreibt oder mit Amarok auf der Bühne steht, geht Marta Wojtas ihrem Beruf als Psychologin nach. In Warschau hilft sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wenn sie Probleme haben. Eine Arbeit, die ihr auch beim Texten hilft. Auf dem siebten Amarok-Album „Hope“ dreht sich alles um die Hoffnung – vor dem Hintergrund ihrer Tätigkeit und dem Krieg quasi vor Wojtas’ Haustüre ein naheliegendes Thema: „Wir brauchen gerade jede Menge Hoffnung, wenn man sieht, was überall auf der Welt passiert“, sagt sie im eclipsed-Interview. Und ergänzt: „Hoffnung ist eine starke, mächtige Kraft, die das Schlechte und Böse verdrängen kann. Deshalb haben wir es zum Album-Thema gemacht. Du wirst in allen Songs etwas finden, das damit zu tun hat, auch wenn das Wort ‚Hoffnung‘ vielleicht nicht vorkommt.“
Das Arbeitsethos stimmt bei den französischen Experiemental-Proggern. Nach ihrem Debüt „The Lost Tapes“ folgt nun mit „Music For Broken Elevators“ eine EP mit Stücken, die zum Teil während ihrer zweijährigen Tour entstanden und die Wartezeit auf das bereits in Arbeit befindliche zweite Album verkürzen sollen. Drummer und Bandgründer Teddie Burton erzählt vom Entstehungsprozess, warum sich die neuen Stücke überwiegend sehr von denen des Vorgängeralbums unterscheiden und warum die Band sich entschieden hat, einen unbekannteren Joy-Division-Song zu covern.
eclipsed: Als wir uns das letzte Mal unterhielten, hast du gesagt, dass auf dem nächsten Album mehr Vocals und mehr Lyrics zu hören sein werden und es vorab eine EP geben wird. Das scheint ja alles so einzutreffen.
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