The Art Of Sysyphus Vol. 90

WOLF PEOPLE - Night Witch (3:48)
Album: Ruins (2016)
Label/Vertrieb: Secretly Group/Cargo
www.wolfpeople.co.uk

Hier geben sich der Pop, Proto-Prog und Canterbury-Folk-Rock der späten Sechzigerjahre die Hand mit der Neuzeit. Das kommt auf dem neuen Album „Ruins“ so ähnlich einige Mal vor, auch „Night Witch“ bleibt mit seiner einschmeichelnden Gesangsmelodie dazu noch sehr angenehm in den Gehörgängen hängen. Album des Monats. (VÖ: 11.11.)

BLIND EGO - Blackened (4:58)
Album: Liquid (2016)
Label/Vertrieb: Gentle Art Of Music/Soulfood
www.blind-ego.com

„Blackened“ ist ganz sicher nicht der einzige gute Titel auf „Liquid“. Im Gegenteil. Dennoch überstrahlt er mit seinem Hit-Potential Kalle Wallners drittes Soloalbum. Großen Anteil hat dabei Subsignal-Sänger Arno Menses, der den Song mit seiner samtweichen Stimme erst zu einem echten Gänsehaut-Erlebnis macht.

MARC O’REILLY - Compromise (4:59)
Album: Morality Mortality (2016)
Label/Vertrieb: Virgin/Universal
www.marcoreillymusic.com

Ein Singer-Songwriter zwischen Emotion, Kunst und Innovation. Dem Iren mit der markanten Stimme gelingt es auf seinem dritten Album spielerisch, stilistische Grenzen einzureißen und Folk sowie Ethnopop mit einer Prise Prog zu verbinden. Heraus kommen hoch emotionale, perfekt arrangierte Songs wie „Compromise“.

AYNSLEY LISTER - All Of Your Love (4:42)
Album: Eyes Wide Open (2016)
Label/Vertrieb: Straight Talkin’/Soulfood
www.aynsleylister.co.uk

AYNSLEY LISTER hat sich als beständiger Musiker der Bluesrock-Szene erwiesen, wobei er die Facetten des Stils auslotet und gängige Schemata vermeidet. Kreatives Songwriting, sein Gesang, ideenreiche Soli und eine hart arbeitende Band kennzeichnen nicht nur diesen Song, sondern auch das komplette Album.

ASTEROID - Mr. Strange (4:59)
Album: III (2016)
Label/Vertrieb: Fuzzorama/Cargo
www.asteroid.se

Lange instrumentale Intros sind die Spezialität der schwedischen Stoner-Rocker. Bis zu drei Minuten kann es dauern, bis der leicht verhallte Gesang einsetzt. „Mr. Strange“ liegt mit knapp einer Minute gut im Schnitt und nimmt mit auf Erkundungstour zu erdigem 60er/70er Bluesrock, spacigen Grooves und Soli. (VÖ: 11.11.)

NATURAL CHILD - Self Centered Blues (4:26)
Album: Okey Dokey (2016)
Label/Vertrieb: Natural Child Records & Tapes/H’Art
www.naturalchildrecords.com

Dass NATURAL CHILD dem fruchtbaren Schoß der Nashvilleszene entstammen, hört man ihrer lässigen Musik an. Der sonnendurchflutete „Self Centered Blues“ ist aber auch ein Echo der West-Coast-Klänge der 70er. Auf dem Album der Neohippies finden sich noch viele weitere tiefenentspannte Love-&-Peace-Schmuckstücke.

ALCEST - Kodama (8:45)
Album: Kodama (2016)
Label/Vertrieb: Prophecy/Soulfood
www.alcest-music.com

Eine gewisse Rückbesinnung bedeutet bei ALCEST gleichzeitig einen großen Schritt nach vorn. Im Vergleich zum Vorgänger „Shelter“ gibt es hier wieder Screams, die subtil ins Klangbild eingebunden sind und Gitarren satt. Der Opener und Titeltrack „Kodama“ ist mit seiner hymnischen Shoegaze-/New-Artrock-Komponente ein kleines Juwel. (Review: eclipsed 10/2016)

STICK MEN - Trey’s Continuum (4:03)
Album: Prog Noir (2016)
Label/Vertrieb: Unsung/Iapetus/Galileo MC
www.iapetus-media.com/stick-men

„Prog Noir“ verdeutlicht, dass die STICK MEN auf der Höhe ihrer Schaffenskraft sind. Mit spannenden Sounds und vertrackten Grooves sorgt das Trio für eine ganz eigene Duftnote. „Trey’s Continuum“ – eine Hommage an Trey Gunn (ex-King Crimson) – ist ein labyrinthischer Zaubergarten voller wunderlicher Klänge. 

SECOND RELATION - Eno (4:46)
Album: Eno (2016)
Label/Vertrieb: Long Branch/SPV
www.secondrelationband.com

Scheinbar Gegensätzliches vereint die Band aus Österreich mit leichter Hand: einen eher düsteren Plot, das Ringen einer jungen Frau um Schein und Sein, das Finden von wahrem Glück und echtem Wahn erzählt sie musikalisch locker, vermengt Elemente aus Rock, Jazz und Pop zu einer schmackhaften Prog-Melange.

EYEVORY - The Perfect Empire (5:06)
Album: Inphantasia (2016)
Label/Vertrieb: Artist Station/Soulfood
www.eyevory.de

Eyevory aus Bremen stehen für Melodic Hardrock mit Proganleihen, den sie auf „Inphantasia“ nochmals perfektioniert haben. Querflöte und gleich zwei Frauenstimmen sorgen für den unverkennbaren Sound. „The Perfect Empire“ mit Jana Frank am Mikro steht für dieses top produzierte Album – ein starker, positiver Rocksong, der im Ohr bleibt.