Er ist ein Tausendsassa in Sachen Psychedelic- und Space Rock, aktiv seit fast vier Jahrzehnten, mit unzähligen Bands und Projekten. Nun muss der 1968 in Berlin geborene Dave Schmidt aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten.
Im Sommer 2025 gab Dave Schmidt auf der offiziellen Sulatron-Records-Website bekannt, dass er sein Label und den gleichnamigen Onlineshop Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen einstellen werde. Damit verliert die hiesige und die internationale Psychedelic- und Space-Rock-Szene eine ihrer tragenden Säulen. Seit gefühlten Ewigkeiten fügt Schmidt mit all seinen Bands – von Liquid Visions über Electric Moon, Interkosmos, Minerall, Zone Six bis zu Sula Bassana – dem Genre immer wieder neue Facetten hinzu. eclipsed sprach mit ihm über den aktuellen Status, die Pläne für die Zukunft und seinen bisherigen musikalischen Werdegang.
eclipsed: Zuerst das Wichtigste: Wie geht es dir?
Dave Schmidt: So weit ganz okay, danke!
eclipsed: Wenn ich fragen darf: Was hattest du denn?
Schmidt: Im Mai hatte ich einen schweren Herzinfarkt, den ich mit unheimlich viel Glück überlebt habe. Ich bin zum Glück noch rechtzeitig operiert und wieder lebendig aus dem OP gerollt worden.
eclipsed: Welche Konsequenzen ziehst du daraus nun für deine musikalischen Aktivitäten? Du hast es auf der Sulatron-Website ja schon geschrieben: Du wirst das Label beenden müssen. Wie geht es mit der Musik weiter?
Schmidt: Meine Bands betreibe ich natürlich weiter, werde mich aber mehr auf meine Aufnahmen hier zu Hause konzentrieren und weniger live spielen. Und wenn live, dann nur noch Konzerte, die nah dran sind oder auf andere Weise unstressig für mich. Und gut bezahlt müssen sie auch sein, ich habe keine Lust mehr, für Peanuts durch die Lande zu fahren. Mit Sula Bassana stehen im kommenden Jahr zwei spannende Konzerte an: Am 2. April wieder im Bochumer Planetarium sowie Anfang August auf dem Finkenbach Festival, auf dem ich noch nie gespielt habe, aber in den 90ern und frühen 2000ern öfter als Gast war und tolle Bands wie Man und Marble Sheep gesehen habe. Und gerade ist das neue Interkosmos-Album beim Eroc im Mastering, das dann auch spätestens 2026 rauskommen soll. Mit Zone Six und Minerall geht’s natürlich auch weiter.
eclipsed: Wie fühlst du dich bei diesen Gedanken und bei dieser Umstellung? Immerhin hast du dein ganzes Leben mit Musik verbracht …
Schmidt: Es ist gut, Musik wieder aus Leidenschaft zu machen und nicht mehr mit dem Druck meines Labels, also dem Musikbusiness, leben zu müssen. Ich werde mir einen leichten Job suchen, den ich noch schaffe mit meiner eingeschränkten Herzleistung und Ausdauer.
eclipsed: Erinnerst du dich noch, wie du – vielleicht als Jugendlicher – zum ersten Mal Psychedelic- oder Space Rock gehört hast? Wie bist du ganz am Anfang auf diese Musik gekommen?
Schmidt: Erst waren es Supertramp und Alan Parsons, so als Kind. Dann kamen etwa mit 10 Pink Floyd und die Elektronik dazu, also Jean-Michel Jarre und so was, was man so im Radio und Fernsehen mitbekommen hatte. Das war faszinierend und musste weiter erforscht werden.
eclipsed: Welche Bands und Alben haben dich in frühen Jahren geprägt? Hast du Lieblings-Psych/Space-Scheiben?
Schmidt: Pink Floyds „Wish You Were Here“ war meine erste Kassette, die ich jahrelang fast täglich gehört habe. Tangerine Dreams „Tangram“ war meine erste eigene LP. Dazu kamen dann Klaus Schulze, Vangelis, die erste Gandalf ...
Das komplette XXL-Interview findet ihr in unserer Online Ausgabe, siehe auch https://www.eclipsed.de/de/abo