DEVIN TOWNSEND - Weißer Regenbogen

DEVIN TOWNSEND - Weißer Regenbogen

Losgelöst von allen stilistischen Zwängen präsentiert der kanadische Ausnahmemusiker Devin Townsend auf seinem neuen Soloalbum „Empath“ einen abgefahrenen Mix aus extremem Metal, Country, Ambient/New Age, Orchester- bzw. Chorkompositionen und Jazz. Es ist nicht weniger als eine Tour de Force durch die Karriere des 46-jährigen Synästhetikers, der „Empath“ als irisierendes weißes Album wahrnimmt.

Ende März. Nach einem Urlaub in Indien, den Devin Townsend mit den ersten beiden Shows seiner Akustiktour in Neu-Delhi und Mumbai gekrönt hat, steht in wenigen Stunden der erste Gig in Europa an. Noch sitzt der Kanadier entspannt in einem Hotelzimmer in Amsterdam, bevor er sich beim Debüt des „Prognosis Festival“ die Bühne des Effenaar in Eindhoven mit den Szenegrößen TesseracT, Haken, Leprous, Soen, The Gathering und Wheel teilen wird.

eclipsed: Wie war dein Indientrip?

Devin Townsend: Das Land stand schon immer auf meiner Wunschliste weit oben, doch jetzt kam ein Zufall zu Hilfe. Die Fotografin, die die Bilder für „Empath“ in Vancouver mit mir gemacht hat, stammt aus Indien. Sie lud mich spontan zu ihrer Hochzeit ein. Das war ein wirklich sehr intensives Erlebnis. Ich muss allerdings dazusagen, dass ich im Urlaub nicht unbedingt ein Indiana Jones bin. Ich bin froh, wenn das Hotel gut ist und ich etwas zu Essen bekomme. (lacht)

eclipsed: Aus der Wahrnehmung eines Synästhetikers: Welche Farben hat für dich das neue Album?

Townsend: „Empath“ ist für mich ein weißes Album angereichert mit den Farben des Regenbogens. In Sachen Sound und Mix evoziert es eine orangefarbene Stimmung. Das Artwork repräsentiert das im Prinzip schon ganz gut.

eclipsed: Welche Gefühle verbindest du mit diesen Farben?

Townsend: Freude, Stille, Wut, Trauer – im Prinzip bündele ich alle Facetten meines Gefühlslebens.

eclipsed: Wir haben in unserer Rezension zu „Empath“ Vergleiche zwischen dir und Frank Zappa gezogen. Kannst du das nachvollziehen, oder geht dir das zu weit?

Townsend: Ja und nein. Wenn der Vergleich darauf abzielt, dass ich genau wie Zappa immer nur das mache, worauf ich Bock habe, dann passt es schon. Ansonsten trennen uns Welten. Und das in puncto Inhalt und Wissen gleichermaßen. Zappa wusste immer, was er tat. Seine musikalische und technische Brillanz ist einfach in Stein gemeißelt. Dagegen spiele ich einfach nur ein bisschen herum und hoffe, dass am Ende etwas Sinnvolles herauskommt. (lacht)

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