Seit 30 Jahren sind die Aachener Electric Orange eine feste Größe der deutschen Psychedelic/Krautrock-Szene. Und fast genauso lang leiten Dirk Jan Müller (Keyboards) und Dirk Bittner (Gitarre) die Geschicke der Band, produzieren Album um Album und haben mit „Ada“ nun ein neues Werk am Start.
Es ist der 2. Dezember, die Veröffentlichung des neuen Electric-Orange-Albums steht kurz bevor. Dirk Jan Müller und Dirk Bittner, die seit dem Album „Cyberdelic“ (1996) zusammenarbeiten, geben sich im Zoom-Interview gut gelaunt, verströmen mit einem Hauch Selbstironie den Geist ihres psychedelischen Krautrocks und den Humor, der ihm von Beginn an innewohnt.
eclipsed: In ein paar Tagen, genau am Nikolaustag, erscheint das neue Album. Wie fühlt ihr euch? Seid ihr aufgeregt? Oder befreit, wo jetzt alles erledigt ist?
Dirk Jan Müller: Die Aufnahmen sind schon seit dem Sommer fertig. Weil da jetzt eine richtige Plattenfirma dahintersteht, dauert es alles ein bisschen länger, als wenn man es selber macht.
Dirk Bittner: Aber aufgeregt sind wir schon, weil sich jetzt Sachen ereignen, bei denen wir nicht wissen, was denn jetzt passiert: Was passiert jetzt mehr oder weniger, wenn da eine Plattenfirma dahintersteckt, die mehr Möglichkeiten hat? Da ist es dann so: „Guck, mal jetzt kommt’s! Passt das jetzt auch alles?“ Es ist mal wieder anders als sonst.
eclipsed: Ihr seid nun bei Cargo Records gelandet. Wie kam es dazu?
Müller: Cargo hatte letztes Jahr schon angefragt, unser Debüt „Electric Orange“ als LP neu herauszubringen. Das haben sie auch gemacht, und da fragten wir: „Wollt ihr auch das neue Album machen?“ Da haben sie gesagt: „Ja, machen wir.“
Bittner: Die haben sich das aber schon noch vorher anhören wollen und waren dann begeistert.
eclipsed: Die haben das Album also nicht blind gekauft.
Müller: Eigentlich wollten sie zuerst noch die „Cyberdelic“, unser zweites Album, rausbringen. Dann haben sie aber erst mal das neue Album dazwischengeschoben, und die „Cyberdelic“ kommt dann nächstes Jahr.
Bittner: Nachdem sie es gehört haben.
eclipsed: Das neue Album „Ada“ ist das zweite Album in der neuen Besetzung. Ihr beide werdet begleitet von Werner Wieczorek (Bass, Gitarre, Backing Vocals) und Eric Karow (Drums). Seid ihr nun ein eingespieltes Team?
Bittner: Aneinander gewöhnt haben wir uns auf dem letzten Album „Gab“. Da haben wir einfach mal gemacht und geguckt, was geht. Wir haben zwar jetzt eine andere Herangehensweise, aber wir sind immer noch in dem Modus, in dem man sich aneinander gewöhnen muss, vor allem, weil es auch darum geht, Sachen vom neuen Album live zu spielen. Das ist dann ein anderer Rahmen. Wir müssen die Möglichkeit finden, das umsetzen zu können.