Ex-Sonic-Youth-Ikone KIM GORDON macht L.A. zum Wimmelbild der Postapokalypse

28. April 2024

Kim Gordon Sonic Youth

Ex-Sonic-Youth-Ikone KIM GORDON macht L.A. zum Wimmelbild der Postapokalypse

Wenn der Name Kim Gordon fällt, denkt man unweigerlich an Sonic Youth. Die Mitglieder der Band haben sich jedoch weit auseinanderentwickelt. Kim Gordons neues Album „The Collective“ zeigt, dass die 70-Jährige inzwischen einen ganz eigenen Weg einschlägt, der zwar die alten SY-Abdrücke noch erkennen lässt, aber wesentlich provokanter und extremer ist. Kim Gordon knallt uns ein Trap-Feuerwerk an den Latz, das zwar nichts mit HipHop zu tun hat, dessen konfrontative Aggressivität aber übernimmt. Seit ihrem ersten Soloalbum „No Home Record“ haben sich die Zeiten geändert, Covid und die Isolation hinterließen Spuren, Trump hat die amerikanische Demokratie infrage gestellt, Kriege sind ausgebrochen. All das scheint Kim Gordon im Schleppnetz des düster-toxischen Albums zu haben. Sie selbst sieht es aber entspannt.

„Es ist eine natürliche Weiterentwicklung meines letzten Albums. Ich wollte mehr mit Beats arbeiten und sprach mit meinem Produzenten über verschiedene Aspekte von HipHop, die ich mag. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe nicht versucht, ein HipHop-Album zu machen. Beats haben mich mehr inspiriert als Melodien. Sie animieren mich einfach zu Texten. Aber Genres interessieren mich grundsätzlich nicht.“ Dennoch entwirft Kim Gordon auf „The Collective“ eine postapokalyptische Welt, einerseits voller Wut, andererseits mit einer Vielzahl innerer Rückzugsräume. Vielleicht hat das ja etwas mit Los Angeles zu tun, der Stadt, in der die Ex-New-Yorkerin seit einigen Jahren lebt. „Los Angeles erzählt uns viel über Amerika“, erklärt sie nachdenklich. „Historisch gesehen ist L.A. der größte Fluchtpunkt Amerikas. Zurzeit ist Flucht ein großes Thema. New York hat sich so drastisch verändert, ...“

Kim Gordon - "BYE BYE" (Official Music Video)

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