God Is An Astronaut wurde 2002 von den Zwillingsbrüdern Torsten und Niels Kinsella ins Leben gerufen und kurz darauf durch Drummer Lloyd Hanney zum Trio ergänzt. Rund zwei Jahrzehnte später sind sie längst eine feste Größe in der internationalen New-Artrock-Szene. Ihr elftes Studioalbum „Embers“ entstand unter dem Eindruck eines tragischen Todesfalls.
„Unsere Mutter stammt aus Hamburg. 1975 ist sie nach Irland gekommen, hierher nach Glen of the Downs. Ab und zu besuchen wir Deutschland“, erzählt Torsten Kinsella. Kein Wunder also, dass der Gitarrist und Keyboarder den Interviewer auf Deutsch begrüßt hat. „Ich verstehe Deutsch, aber kann es nicht gut sprechen“, schränkt er allerdings auf Englisch ein. Hamburg ist bekanntlich eine schöne Stadt, doch das etwas südlich von Dublin gelegene Tal Glen of the Downs hat auch einiges zu bieten: „Gerade erst vor zwei Tagen sind wir hier im Naturreservat gewandert. Das tut gut. Dort kann man sich wieder erden, das räumt den Geist auf. Die Landschaft dort ist wirklich ausschlaggebend für unsere Musik, weil sie eben auch meine Gefühle beeinflusst.“
Auf dem Album „Embers“ findet sich erneut jener Mix aus New Artrock und Postrock, für den die drei Iren seit jeher stehen – ein instrumentales Gemenge aus Prog, Shoegaze, Electronic, Krautrock und Ambient. Doch über seiner Produktion lag ein Schatten: „Mein Vater ist im November gestorben. Für mich ist das neue Album eine Hommage an ihn. Der Song ‚Falling Leaves‘ handelt davon, wie ich mit meinem Vater an dem Tag unterwegs war. Er war nicht krank, er fühlte sich gut, wir haben uns prima unterhalten, gut zu Mittag gegessen. Gegen 16 Uhr hatte er vermutlich einen Herzinfarkt. Er ist im Garten umgefallen, und meine Frau hat ihn gefunden. Er ist quasi vor unseren Augen gestorben. Das Album ist auch ein Dankeschön an meinen Vater für alles, was er für uns getan hat – für mich persönlich, aber auch für die Band. Er hat uns als Fahrer geholfen, das Merchandising geregelt, uns über viele Jahre unterstützt.“