LEGACY PILOTS - Progressives Brennglas

7. September 2024

Legacy Pilots Prog

LEGACY PILOTS - Progressives Brennglas

Seit 2018 fliegen die Legacy Pilots über den Musik-Himmel. Ein progressives Geschwader mit Ausnahmemusikern wie Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, Frost*), den Schlagzeugern Marco Minnemann (The Mute Gods) und Todd Sucherman (Styx) sowie Sänger Jake Livgren (Neffe von Kansas-Gründer Kerry Livgren) – versammelt und angeführt von dem Hamburger Musiker Frank Us. Dieser wiederum zeichnet für die Keith-EmersonGedächtniskeyboards und den Gesang verantwortlich.

Wie bekommt ein relativ unbeschriebenes Blatt so viele namhafte Künstler zusammen? „Tatsächlich war ich als Musiker weniger bekannt in der Szene, vielmehr als Spezialist für Recording-Software. Angefangen hat das vor zwanzig Jahren, als mich Phil Collins anrief, da er Probleme beim Aufnehmen in seinem Heimstudio hatte. Dann hat das Kreise gezogen, und es sind viele Freundschaften entstanden“, erklärt Us voller Freude. Mit „Thru The Lense“ geht es mittlerweile in die fünfte Projekt-Runde. Pete Trewavas von Marillion fiel dieses Mal krankheitsbedingt aus. Das „Nonplusultra im Prog“ ist für Us nach wie vor der 2016 verstorbene Keith Emerson, sein größtes Vorbild als Keyboarder. Musikalisch beackern die Legacy Pilots ein weites Feld zwischen klassischem Prog der ELP-Prägung und virtuosem Fusion-Jazz, streuen dabei aber auch Pop-affine Refrains im AOR-Gewand ein.

„Ja, unsere Bandbreite ist extrem groß. Das Leben ist sehr viel vielfältiger als irgendwelche Schubladen, und damit haben einige ihre Probleme. Die Legacy Pilots spiegeln halt alles wider, was ich in meinem Leben aufgesogen habe.“ Auf dem neuen Werk „Thru The Lense“ gibt es zwar zwei große Song-Suiten, doch im Ganzen „ist es kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne.“ Was bedeutet dann der Albumtitel „Thru The Lense”? „Das ist durchaus politisch gemeint. Meine US-Musiker sind alle total Anti-Trump. Die Allegorie ist: Wenn man durch ein Teleobjektiv blickt, kann man detailliert Dinge sehen, die man sonst nicht erkennt, doch bei zu starkem Zoom fehlt einem wieder das ganze Bild. In der aktuellen Weltsituation mit der Mikrokosmosblase der sozialen Medien und all diesen beknackten populistischen Staatsführern von Europa über Russland bis China und Nordkorea, die das befeuern, ...“

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