Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist! Dieses Motto beherzigen auch SWEET, die mit den neuen Alben „Full Circle“ und „Isolation Boulevard“ im Gepäck derzeit auf Abschiedstour sind. Wir sprachen mit dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied Andy Scott über Turbulenzen auf der aktuellen Gastspielreise, seine glorreichen „Top of the Pops“-Jahre und natürlich über die jüngsten beiden Studio-Babys. Eigentlich wollte Andy Scott im November und Dezember mit seinen Kollegen von Sweet in Australien und England auftreten. Allerdings machte die Gesundheit dem 75-Jährigen vorher einen Strich durch die Rechnung, weswegen er nun erst mal pausieren muss.
eclipsed: Hallo Andy, deine Bandmitglieder spielen gerade in Australien ohne dich. Was ist passiert?
Andy Scott: Wie unsere deutschen Fans sicherlich mitbekommen haben, bin ich während der Tour Anfang Oktober in einem deutschen Hotel mit entsetzlichen Schmerzen aufgewacht. Ich konnte kaum noch gehen. Auf ärztlichen Rat hin haben wir deshalb die geplanten Deutschland-Konzerte in Rostock, Osnabrück, Oberhausen und Köln ins Jahr 2025 verschieben müssen. Ich hatte die Hoffnung, zur Australientournee im November wieder fit zu sein. Aber nun ist klar, dass dies nicht möglich ist. Es tut mir echt leid, nicht mit den Jungs in Australien dabei zu sein. Der Band geht das genauso, denn ich bin ein Fünftel der Besetzung auf der Bühne. Aus Respekt vor meinen Bandmitgliedern und dem Publikum und allen, die im Hintergrund beteiligt sind, bin ich froh, dass Paul, Lee, Tom, Adam und Randall bereit sind, auch ohne mich eine großartige Show in Australien abzuliefern. Sie sagen: Die Show muss weitergehen! Und das ist auch meine Meinung.
eclipsed: Wenn man in die Sozialen Medien schaut, steht die weltweite Sweet-Fangemeinde felsenfest hinter dir und der Band. Viel Lob gibt es dort auch für euer neues Studio-Album „Full Circle“. Nun erscheint Ende November mit „Isolation Boulevard“ sogar noch ein zweiter Longplayer, den ihr mit auf eure Abschiedstournee nehmt. Kannst du etwas über die Hintergründe verraten?
Scott: Wir haben ja schon im Jahr 2019 mit dem Schreiben neuer Songs für „Full Circle“ begonnen und mussten dann wegen der Pandemie alles auf Eis legen. Um uns die Zeit zu vertreiben, haben wir dann entschieden, Remote-Aufnahme-Sessions zu machen, die dem alten Sweet-Material einen neuen Kick geben sollten. So entstand dann statt des neuen Studio-Albums erst einmal „Isolation Boulevard“. Das haben wir anfangs in limitierter Version nur zu den Konzerten an unserem Merch-Stand angeboten. Aber es wurde von den Fans so gut angenommen, dass es nun doch noch offiziell veröffentlicht wird. Die Aufnahmen für „Full Circle“ konnten dann im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden. Es hat lange gedauert. Aber ich denke, es hat sich gelohnt, noch mal so viel Arbeit in ein Abschiedsalbum zu stecken.