Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock, Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Nonesuch | Autor: SaS
Ganze dreizehn Jahre ist es her, dass die ehemalige Sängerin der 10.000 Maniacs ihr letztes reguläres Album veröffentlicht hat. Dazwischen gab es eine Platte mit Folkstandards und vor ein paar Jahren vertonte sie auf „Leave Your Sleep“ Kindergedichte. Die drei ‚normalen‘ Soloalben, die Natalie Merchant nach dem Ende der Maniacs zwischen 1995 und 2001 herausbrachte, sind ja allesamt unterschätzte Meisterwerke des ruhigen, getragenen Folkpop. Vor allem wenn sie ihren Songs Luft zum Atmen lässt, sie in lange, flehende Elegien verwandelt, kann sie ihre Stimme, die zu den meist bewegenden der Popgeschichte zählt, perfekt inszenieren. Auch das neue, selbstbetitelte Album klingt nicht viel anders als die Vorgänger, außer dass sie mit dem einen oder anderen Song vielleicht etwas mehr Mut zur Innovation hätte zeigen können. Es gibt aber keinen Ausfall, viel Abwechslung und über allem tönt diese betörende, unverwechselbare Stimme. Da werden die Songs manchmal fast zur Nebensache.
Top-Track: Seven Deadly Sins