Der Zoom-Bildschirm zeigt einen sichtlich gealterten Mann: Walter Trout ist fast 73 und hatte vor bald zehn Jahren eine Lebertransplantation – eine existenzielle Krise, die er auf seinem Highlightalbum „Battle Scars“ (2015) kreativ verarbeitete. Doch sobald der US-Musiker, der inzwischen mit seiner aus Dänemark stammenden Frau und Managerin hauptsächlich in einem dänischen Fischerdorf wohnt, zu reden beginnt, versprüht er die Energie und Lebensfreude eines Mittzwanzigers. Tatsächlich ist er aktiv wie nie: Sein neues Werk „Broken“ wird er im April und Mai auch wieder auf deutschen Bühnen präsentieren.
eclipsed: Fällt es dir nicht zunehmend schwerer, auf Tournee zu gehen, je älter du wirst, auch wegen des Reisestresses? Du füllst keine Arenen, sondern mittelgroße Clubs, da wird nicht so viel übrig bleiben für luxuriöses Reisen, oder?
Auch wenn Beth Hart in ihren Konzerten immer mal wieder und stets mit Inbrunst „Whole Lotta Love“ zum Besten gab, ließ das nicht unbedingt darauf schließen, dass sie gleich ein ganzes Album mit Zeppelin-Stücken herausbringen würde. Das am 25. Februar erscheinende Werk „A Tribute To Led Zeppelin“, auf dem sie Songklassiker der Rocklegende mit rauer Stimme und weiblicher Perspektive neu interpretiert, weiß zu überzeugen. Per Zoom-Videoschalte aus Los Angeles – mit bellendem schwarzem Hund im Hintergrund – sprach die 50-jährige Blues-, Soul- und Balladenspezialistin mit eclipsed über ihre Beziehung zu der Band und die stimmlichen Herausforderungen ihrer Songs.
Im verflixten siebten Jahr ihrer Zusammenarbeit setzt es mit „Black Coffee“ das dritte Studiowerk des ungleichen Paares Beth Hart & Joe Bonamassa. Da ist sie, die ihr Herz auf der Zunge trägt und keine 08/15-Interviews zu geben in der Lage ist, und da ist er, der Tausendsassa des Bluesrock, der gerne als Eric Clapton der Neuzeit wahrgenommen werden möchte. eclipsed sagte Bonamassa am Rande seines Londonkonzerts mit Black-Country-Communion-Konzerts kurz Hallo. Mit Beth Hart sprach das Magazin ausführlich.
Die Karriere von Beth Hart stagnierte, als Joe Bonamassa 2011 mit ihr das erste Mal Soul- und Rhythm-&-Blues-Klassiker aufnahm. Zwar hatte die Sängerin im Jahr zuvor mit „My California“ ein großartiges Balladenwerk im Bereich Rockpop veröffentlicht, aber der Star, der 1999 den „LA Song“ zum Leuchten brachte, kam nicht vom Fleck. Hart spielte Shows vor wenigen hundert Leuten. Schnee von gestern.
Ein zweigeteiltes, aber beileibe kein zwielichtiges Werk ist „Better Than Home“ geworden. Während Beth Hart im ersten Teil musikalisch an den soul-geprägten Blues des Vorgängers „Bang Bang Boom Boom“ (2012) und ihre Bonamassa-Kooperationen anknüpft, kommen im Verlaufe des Albums immer mehr pop- und rockmusikalische Aspekte zum Tragen.
STEVE HACKETT - The Wheel's Turning (7:23)
Album: Wolflight (2015)
Label/Vertrieb: InsideOut/Universal
www.hackettsongs.com
Wieder einmal nimmt uns der Meistergitarrist und Komponist mit auf eine ereignisreiche Reise durch verschiedene Länder und Epochen, die man so schnell nicht vergessen wird. Dass sich der einstige Genesis-Saiten-Akrobat dabei nie kopiert und dennoch immer er selbst bleibt, ist fast schon ein Wunder.
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