Seit dem Tod von Daevid Allen führt Kavus Torabi die Psych-Space-Legende Gong ins nächste Bandkapitel. Der Brite mit iranischen Wurzeln ist eine umtriebige, schillernde Figur der internationalen Psychedelic-Szene, beteiligt er sich doch neben Gong noch an diversen weiteren Bands, so etwa The Holy Family und The Utopia Strong. Zudem startete er 2020 eine Solokarriere, die er nun mit dem zweiten Album „The Banishing” vorantreibt. Ein komplett im Alleingang produziertes Album, auf dem Torabi die – nach eigenem Bekunden – härteste Phase seines Lebens verarbeitet.
Gong sind eine Legende des Psychedelic Rock - und nach mehr als einem halben Jahrhundert noch immer quicklebendig. Seit dem Tod von Gründer Daevid Allen im Jahr 2015 wird der Mythos von einer neuen Musikergeneration am Leben erhalten - mit Bravour, wie das jüngste Album „Unending Ascending“ belegt.
Wollte man einen Kronzeugen für die Geschichte des britischen Progrock von den späten 1960ern bis in die 2000er-Jahre benennen, wäre dafür wohl niemand besser geeignet als Bill Bruford. Die Liste der Bands, in denen er mitwirkte, liest sich wie ein Who’s who der kreativen Speerspitze des Genres. Mit der 6-CD-Kollektion „Making A Song And Dance“ (BMG/Warner) blickt der Ausnahmemusiker nun auf seine gesamte Laufbahn zurück.
Bill Brufords Wirken bei Yes, King Crimson, U. K., Genesis, Gong und nicht zuletzt in seinen eigenen Bands Bruford und Earthworks summiert sich zu einer erstaunlichen Lebensleistung. Von Anfang an verstand sich der mittlerweile 73-Jährige, der mit nicht ganz 60 Jahren seine Karriere als aktiver Musiker beendete, dabei als Gestalter, was in der retrospektiven Zusammenstellung gut zu erkennen ist – denn ebendies ist das Element, das alle Tracks miteinander verbindet.
Mit ihrem zweiten Werk nach dem Tod von Bandgründer Daevid Allen müssen die neuen Gong Farbe bekennen. Schaffen es die Erben, das 1967 erschaffene Space-Kontinuum am Leben zu erhalten? Gemeinsam mit deren Frontmann und Gitarrist Kavus Torabi gehen wir auf eine kleine philosophische Reise rund um das neue trippige Album „The Universe Also Collapses“. Um es mit Timothy Leary zu sagen: Turn On! Tune In! Drop Out!
Gong sind Kult. Bereits seit 1967 aktiv ging ihre Reise von Caterbury-Prog über Fusion bis zu Space- und Jazzrock. Und die Familie Gong ist groß. Zig Formationen durchliefen den musikalischen Äther. Auch nach dem Tod von Daevid Allen 2015 schwebt eine junge Inkarnation durch den Raum, denn die Seele der Band ermächtigte in einer letzten E-Mail Kavus Torabi, seiner Vision von Gong weiter zu folgen.
eclipsed: Was hat es mit dem Albumtitel „The Universe Also Collapses“ auf sich?
„Rejoice! I‘m Dead!“, zu Deutsch: „Frohlocket, ich bin tot“. Natürlich spielt der Albumtitel auf Gong-Oberguru Daevid Allen an, der 2015 im Alter von 77 Jahren verstarb, aber noch kräftig am bis dahin letzten Bandalbum „I See You“ (veröffentlicht Ende 2014) mitgearbeitet hatte. Allen soll kurz vor seinem Tod in einer Mail an die Bandkollegen den Wunsch geäußert haben, dass sie ohne ihn mit Gong weitermachen.
STEVE HILLAGE erinnert exklusiv in eclipsed an seinen im März verstorbenen Freund und Bandkollegen DAEVID ALLEN...
eclipsed: Was war dein erster Eindruck von Daevid, als du ihn kennengelernt hast?
Der Psychedelic-Clan Gong liefert mit „I See You“ ein Meisterwerk ab. Mit komplett neuer Besetzung sollte es im Herbst auch in Deutschland live vorgestellt werden. Doch Mastermind Daevid Allen erkrankte schwer. Die Band wollte dennoch spielen, aber einige Veranstalter winkten ab: Gong ohne Allen? No way! So wurde die komplette Tour gecancelt – und „I See You“ von einem wunderbaren Alterswerk zum Vermächtnis. So jedenfalls lassen sich Allens Aussagen interpretieren. Wir sprachen mit dem 76-jährigen Australier vor Beginn seiner sechswöchigen Strahlentherapie, die ihm nach eigener Aussage eine „gute Chance auf vollständige Genesung“ biete.
eclipsed: Wer ist das „Ich“ im Albumtitel?
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