Der Meister der Flötentöne war Ian Anderson schon immer. Der in Schottland geborene höchst umtriebige Tull-Chef legte dann nach der Wiederaufnahme des großen Bandnamens Jethro Tull letztes Jahr mit „The Zealot Gene“ schnell nach. „RökFlöte“, der Titel des brandneuen Albums, könnte glatt als Motto für die gesamte Bandgeschichte herhalten, aber natürlich hat sich Anderson mit nordisch-heidnischer Mythologie und Polytheismus auch wieder ein großes Konzeptthema vorgenommen.
Gleich zwei große Alben von Jethro Tull hatten 2022 einen runden Geburtstag. Gar schon 50 Jahre alt geworden ist „Thick As A Brick“, das als erstes klassisches und zugleich bestes Prog- und Konzeptalbum der Band gilt: Mit einem einzigen, monumentalen, auf zwei LP-Seiten verteilten Stück brachten Ian Anderson und seine Band dem Prog-Genre, seinen Kritikern wie Fans die Flötentöne bei und amüsierten sich dabei köstlich auf Monty-Python-Art mit einer Story um das fiktive Wunderkind Gerald Bostock. Das gänzlich anders geartete „The Broadsword And The Beast“ war eine Dekade später das beste Werk, das die Band in den 80er-Jahren schuf. Spiritus Rector Ian Anderson gewährte uns exklusive Einblicke in die Hintergründe beider Alben.
Auf dem Album-Cover ein Obdachloser mit zotteligen Haaren im Bettlermantel. Seinen Titel erhielt „Aqualung“ von dessen rasselnden Atemgeräuschen, die sich wie eine Taucherlunge anhörten. Mit seiner musikalischen Klasse, die harten Rock, feinen Folk, romantische Klassik-Motive und jazzige Improvisation zusammenband, fand das Werk weltweit großen Anklang und gilt als Meilenstein in Jethro Tulls Bandgeschichte wie generell in der Rock- und Prog-Historie. Wir rollen mit Mastermind Ian Anderson und Gitarrist Martin Barre Geschichte und Bedeutung von „Aqualung“ auf.
Für Ian Anderson ist „Warchild“ trotz aller Unkenrufe ein wichtiges Album. Wie bereits bei den Vorgängern hat Steven Wilson hier die klanglichen Restaurationsarbeiten vorgenommen. Der in letzter Zeit hyperaktive Tull-Vorsteher zeigt sich einmal mehr begeistert von dessen Fähigkeiten als Studiotüftler, geht aber davon aus, sich demnächst nach einem neuen Remastering-Partner umsehen zu müssen, wie er gut gelaunt verrät.
eclipsed: Auch „Warchild“ erscheint jetzt neu abgemischt und mit zahlreichen Bonustracks versehen. Ein Album, das, bei allem Respekt, verglichen mit „Thick As A Brick“ oder „A Passion Play“ qualitativ doch klar abfällt.
Zum dritten und definitiv letzten Mal nach den beiden „Thick As A Brick“-Alben lässt Ian Anderson mit „Homo Erraticus“ (Review in eclipsed 4/2014) sein Alter Ego Gerald Bostock zu Wort kommen. Dieser bezieht dabei wieder Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Warum ihn derzeit besonders das Thema Migration bzw. Immigration umtreibt, erzählt der Jethro-Tull-Chef im eclipsed-Interview.
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