Es ist im Interview mit Heidi Solheim, der rothaarigen Frontfrau der Norweger, nicht immer einfach, professionelle Distanz zu wahren, wenn man sich bereits in Dutzenden Clubs vor und hinter der Bühne getroffen hat, eingeladen war in ihre norwegische Heimat Tromsö, 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, und vor allem schon eine Menge miteinander gelacht hat. Zudem hat die Truppe um die charismatische Sängerin musikalisch nicht nur meinen Rock-Nerv getroffen.
Deshalb freut man sich auch mit, wenn die hochgesteckten Erwartungen mit dem neuen Album „The Lines We Cross“ nun noch übertroffen werden. Die Band bietet einerseits ihren ureigenen Retro-Rock, den sie jedoch immer wieder energiegeladen in die Gegenwart katapultiert, andererseits aber auch musikalisch geradezu Ergreifendes wie das Epos „Carnival“, das zusammen mit einem Orchester eingespielt wurde.
Mit dem neuen Album „Road Back To Ruin“ ist bei Pristine die musikalische Vielfalt zurückgekehrt. Nach dem etwas zu kühl geratenen, an nur einem Tag aufgenommenen Album „Ninja“ (2017) machen die Retrorocker aus Norwegen hier vorwiegend so weiter, wie wir sie auf „Reboot“ (2016) zu schätzen gelernt hatten: mit jenem warmherzigen, schwitzigen bluesgetränkten Hardrock, der Heidi Solheim und ihre Jungs zu einer der Vorzeigebands des Genres macht.
Es hat schon etwas Absurdes an sich, als ich mich mit Heidi Solheim für ein „ernstes“ Interview für 30 Minuten in den Businessraum eines Hotels in Tromsø, Pristines Heimatstadt im hohen Norden Norwegens, verabrede. Was stellt man jemandem, mit dem man zwei Tage bis in die späte Nacht hinein verbracht hat, bloß für Fragen, die nicht schon am Tresen oder Esstisch beantwortet wurden? Überdies ist der Raum auch noch überdimensioniert: Für uns beide stehen dort fast 30 Stühle an einem extralangen Tisch.
Norwegen ist nicht gerade bekannt für Bluesrock. Umso überraschender ist das dritte Album der Band Pristine aus Tromsø, das erste, das außerhalb Norwegens erscheint. Erinnerungen an Jimi Hendrix, Cream und vor allem die Yardbirds mit Jimmy Page kommen hier auf.
WITCHCRAFT - The Outcast (edit) (4:57)
Album: Nucleus (2016)
Label/Vertrieb: Nuclear Blast/Warner
www.nuclearblast.de
Die Zeiten in denen man Witchcraft Stempel wie Doom oder Stoner aufdrücken konnte, sind ab “Nucleus” vorbei. Die Schweden haben ein Album geschaffen, dass stilistisch so vielfältig ist, wie detailverliebt. Das ist Retro und modern zugleich. Das Album des letzten Monats ist eine Platte zum Hineinverlieben!
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