SINÉAD O’CONNOR - Wer ist hier der Boss?
Das kleine Bray an der Irischen See ist ein Ort nach dem Vorbild klassischer britischer Seebäder. Zwar ohne Pier, dafür mit einer langen Strandpromenade, netten Cafés sowie Busladungen voller Rentner und Familien mit Kleinkindern, die im verhangenen irischen Sommer Seeluft schnuppern wollen. Und die wahrscheinlich gar nicht wissen, an wessen Haustür sie da an der Strand Road, der Hauptverkehrsstraße an der Wasserfront, entlangschlendern. In einem großen, weißen zweistöckigen Gebäude, dessen Winkel in den Rastafari-Farben gehalten sind (auffälliger geht’s kaum), residiert Sinéad Marie Bernadette O’Connor mit ihren vier Kindern. Eine alleinerziehende Mutter, die in Lederhose, T-Shirt, rosa Hausschuhen sowie mit frisch geschorenem Kopf und markanten Gesichtstätowierungen (rote Herzchen auf beiden Wangen) empfängt. Zwar kocht sie Kaffee und erkundigt sich nach Flug und Anreise, doch wirklich herzlich ist sie nicht. Eher misstrauisch und zögerlich.