Aufbauend auf ihrer erfolgreichen Karriere als Beatles-Coverband hat die niederländische Truppe The Analogues ihr erstes Album mit eigenen Stücken aufgenommen. Wie meistert sie den Spagat zwischen dem Ausleben eigener Kreativität und dem Interpretieren der berühmtesten Songs der Welt?
In den letzten Jahren haben The Analogues durch Bühneninszenierungen von Alben der Fab Four auf sich aufmerksam gemacht, die von den Beatles selbst nie live aufgeführt wurden – von „Revolver“ bis zu „Abbey Road“. Nach dem Soundcheck, aber auf Wunsch der Band noch vor dem gemeinsamen Abendessen vor dem nächsten Gig, trafen wir uns via Zoom mit Diederik Nomden und Felix Maginn in der Garderobe.
eclipsed: Ihr seid eine der populärsten Beatles-Coverbands überhaupt. Nun habt ihr unter dem Namen The Analogues Sideshow ein gleichnamiges Album mit eigenen Stücken aufgenommen. Warum?
Felix Maginn: Die Antwort ist dieselbe, die dir wahrscheinlich unzählige Musiker in der letzten Zeit gegeben haben: Während der Pandemie hatten wir plötzlich nichts mehr zu tun. Für uns war das besonders einschneidend, weil wir ja eine tourende Band sind und keine eigene Musik machen, zumindest nicht mit den Analogues. Also dachten wir uns, wenn es jemals einen Zeitpunkt gibt, eigene Songs aufzunehmen, dann diesen. Wir haben unsere Sachen in den Proberaum mitgebracht und uns gegenseitig vorgespielt. Was allen gefiel, wurde dann eingespielt, und mit den Demos sind wir irgendwann ins Studio gegangen. Wir wollten es so oldschool haben: Schreiben, Einüben, Aufnehmen, möglichst ein Take, wenige Overdubs.
eclipsed: Ihr habt also Erfahrung mit Bands, bei denen Eigenmaterial im Vordergrund steht?
Maginn: Derzeit ist Diederik der Einzige, der neben den Analogues ein Projekt hat – die Arbeit mit dieser Band ist sehr zeitintensiv. Ich war aber früher mit meiner Band Moke sehr oft in Deutschland auf Tour und habe für Paul Weller eröffnet, auch für Blur und die Stereophonics. Ich war da und habe den ganzen Scheiß miterlebt – und nie einen Cent verdient. (lacht)
eclipsed: Wird es ein Nachfolgealbum geben?
Diederik Nomden: Kommt darauf an, wie viele Pandemien noch kommen.
(lacht) Nein, im Ernst: Es hat Spaß gemacht, auch die Sideshow-Konzerte sind toll. Andererseits: Wenn die Beatles-Shows explodieren, werden wir eingespannt bleiben. Sollte es aber ein wenig Zeit geben, möchten wir das Sideshow-Projekt gerne weiterführen.