Bluesrocker KENNY WAYNE SHEPHERD ist viel unterwegs und hat einiges zu erzählen

3. Juni 2019

Kenny Wayne Shepherd

Bluesrocker KENNY WAYNE SHEPHERD ist viel unterwegs und hat einiges zu erzählen

„Louisiana’s Finest“ Kenny Wayne Shepherd gehört nun seit einigen Jahren zu den Etablierten. Das einstige Bluesgitarrenwunderkind war in den Neunziger- und Nullerjahren so etwas wie der Superstar der Bluesrockszene. Selbst wenn diese Zeiten lange vorbei sind, hat der Forty-Something immer noch ein treues Publikum und spielt gerne und häufig live. Die neue Platte „The Traveler“ ist ein reifes Werk des fünffachen Vaters, das er ab Ende Juni als Headliner sowie als Special Guest von Beth Hart in Deutschland vorstellt.

eclipsed: Dein Weg vom Gitarrenhelden zum Songschreiber, der auch gesanglich immer mehr an Statur gewinnt, geht auf „The Traveler“ weiter.

Kenny Wayne Shepherd: Ich sehe mich zunächst als Gitarrist, aber warum sollte man neue Alben mit neuen Songs machen, wenn man nicht ein paar gute neue Kompositionen geschrieben hat. Ich habe eine gute Band [Sänger/Gitarrist Noah Hunt, Schlagzeuger Chris Layton, Bassist Kevin McCormick sowie die Keyboarder Jimmy McGorman und Joe Krown; Anm.], und dann macht es auch einfach Spaß, mit den Jungs an Neuem zu arbeiten. Ich teile mir mit Noah den Gesang. Aber anderes ist sehr persönlich. Es geht um komplizierte Beziehungen, da macht es Sinn, es auch selbst zu singen.

eclipsed: Der junge Kerl mit den ausufernden Soli ist allerdings weitgehend Geschichte, oder?

Shepherd: Im Studio halte ich mich seit einigen Alben zurück. Vielleicht war es gut, dass ich in meinen Teens und Twenes da alles rauslassen konnte. Jetzt mache ich das nur noch selten live, und im Studio nur, wenn der Song es einfach braucht.

eclipsed: Wie beeinflusst dich ein Livepublikum?

Shepherd: Es macht einen Unterschied, ob du bei einem Hippiefestival wie Herzberg oder im gediegenen Umfeld mit Bestuhlung als Special Guest spielst. Manchmal entscheiden Kleinigkeiten. Ein Lächeln aus dem Publikum, ein netter Konzertveranstalter oder eine nervige Anreise, können deine Grundstimmung beeinflussen. Aber letztlich sind wir auch als Band in der Lage, uns selbst Freude zu bereiten. Und wenn dann der Funke überspringt, ist noch vieles mehr möglich.

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