HELMUT WENSKE - Intergalaktische Trips

9. Mai 2025

Helmut Wenske Artwork

HELMUT WENSKE - Intergalaktische Trips

Der Hanauer Surrealist, Rock’n’Roll-Chronist und Autor hat die deutsche Musikszene wie kein anderer mit seinen fantastischen Covern bereichert. Sie regen zu grenzüberschreitenden Phantasiereisen an, verstören, verwundern und verblüffen. Kinder müssen weinen, wenn sie seine Arbeiten sehen, Fans psychedelischer Musik geraten ins Schwärmen. Und wenn sich ein Leser Wenskes authentische, provokante und geerdete Storys zu Gemüte führt, wird er vor Verwunderung nicht nur einmal grinsend den Kopf schütteln. Eines ist klar: Helmut Wenske hat die Essenz des künstlerischen Ausdrucks angezapft und haut sie allen um die Ohren...

eclipsed: Ab 1967 hast du als Grafiker für die damals angesagte Bellaphon gearbeitet und dabei nicht nur Cover gestaltet, sondern auch Tipps zu Veröffentlichungen gegeben...

Helmut Wenske: Als ich bei Bellaphon anfing, war Creedence Clearwater Revival die einzige Rockband, die mich antörnte. Ich testete ,Suzy Q‘ in einem Rockschuppen und erzählte dem Plattenboss von der Wirkung der Musik auf die GIs. Der damalige Hausproduzent wollte CCR mit seinem Jazz-vernebelten Durchblick ja schon aus ’m Vertrieb werfen. Ich hab dann für die Promotion der Split-LP „Spirit Orgaszmus“ von CCR/Jeronimo das Cover mit der Fickmaschine gemalt. Und ja, ich konnte auch Orange Peel zu ‘nem Plattenvertrag verhelfen.

eclipsed: Nektar war die einzige Band, für die du mehrere Exklusiv-Cover gemalt hast. Auch die aktuelle Inkarnation hat erst kürzlich für ihre CD „Mission To Mars“ ein altes Motiv von dir genutzt... 

Wenske: Nektar erlebte ich auf dem 2. Deutschen Talentfestival 1970 in Offenbach, wo sie außer Konkurrenz ihre Anlage in der Halle testeten. Bald darauf erschien bei Bellaphon ihre erste LP. Ich fand die Band super, wir freundeten uns an, und ab ‚A Tab In The Ocean‘ bis zu ‚Recycled‘ machte ich das Design für die klassischen Alben.

eclipsed: 2004 nahm das „Wenske-Revival“ an Fahrt auf und deine bislang unveröffentlichten Bilder schmückten wieder Plattencover... 

Wenske: Durch das Luxusalbum von Fantasyy Factoryy ‚Paintings From Inner Space‘, auf dem vier meiner Gemälde aus den psychedelischen Siebzigern reproduziert waren, welche die Band zu den Songs auf der LP inspirierten, wurde ich wiederentdeckt. Später kauften noch etliche Bands und Plattenlabel meine alten Bilder für ihre Alben. Es gelang mir auch, die befreundete Stoner-Rockband Cliffsight an das Longhair-Label zu vermitteln, die inzwischen drei Alben und eine CD mit meinen Bildern auf ’m Cover veröffentlichten.

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