ISILDURS BANE & PETER HAMMILL - Am Amazonasbecken mit Kollegen

ISILDURS BANE & PETER HAMMILL - Am Amazonasbecken mit Kollegen

Zwei Jahre nach ihrer Zusammenarbeit mit Steve Hogarth wagen sich Isildurs Bane an eine weitere Kooperation. Diesmal machen sie gemeinsame Sache mit Van der Graaf Generators mythenumwehtem Peter Hammill. Der Eigenbrötler ist dafür bekannt, nur in Ausnahmefällen musikalische Kollaborationen einzugehen. Der Engländer und die Schweden haben mit „In Amazonia“ ein wunderbar vertracktes, forderndes Album vorgelegt.

Peter Hammill ist, was man als Außenstehender ja selten glauben mag, während des Interviews wieder einmal sehr gut gelaunt und gewohnt auskunftsfreudig. Ebenso wie Mats Johansson, Mastermind des schwedischen Progkollektivs Isildurs Bane, ist er begeistert von der gemeinsamen Zusammenarbeit, die vielleicht noch wachsen könnte, wie beide im Gespräch andeuten.

eclipsed: Wie kam es zu eurer Zusammenarbeit?

Peter Hammill: 2017 nahm ich an der Isildurs-Bane-Expo teil, dem jährlichen Event, das sie in ihrer Heimatstadt Halmstad organisieren. Das ist eine Art einwöchige Probe mit verschiedenen geladenen Gästen, die in ein einzigartiges Konzert mündet. Das wird auch bewusst nicht aufgenommen. Mit mir dabei waren übrigens Tim Bowness und [die Koto-Spielerin] Karin Nakagawa, die auf „In Amazonia“ eine entscheidende Rolle spielt.

Mats Johansson: Nach dem Konzert waren wir sehr angetan von der Idee, weiter mit Peter zusammenzuarbeiten. Unser Produzent Thomas Olsson, der auch die Idee zur Kooperation mit Hogarth hatte, sagte, wir sollten es probieren, aber ich war skeptisch: Ein Peter Hammill hat doch sicherlich keine Zeit für uns, weil er die eigenen Projekte vorzieht. Zum Glück lag ich falsch.

eclipsed: Kanntet ihr die Werke des jeweils anderen?

Hammill: Na ja, ich wusste mehr über ihre Arbeitsweise als über ihre Musik.

Johansson: Bei uns war das unterschiedlich, einige kannten Peters Werk ganz gut, andere nur peripher. Ich selbst habe Van der Graaf Generator bereits 1973, im Alter von 15 Jahren, für mich entdeckt – das perfekte Alter, um sich Musik zu öffnen. Ich hörte in den 70ern dann viel Van der Graaf Generator und war begeistert von diesem wunderschönen Orgelsound. Vor allem aber Peters Gesang war magisch.

eclipsed: Hattet ihr von Anfang an eine Vision, wie das Ganze klingen sollte?

Hammill: Ich hatte keine Ahnung, was daraus werden würde. Am Anfang schickten sie mir eine der Kompositionen, mit zurückhaltenden Tipps, wo man Gesang einsetzen könnte. Das Stück war in puncto Arrangement und Orchestrierung schon ziemlich ausgearbeitet, und sie ließen mir völlige Freiheit hinsichtlich Inhalt, Stil, Text und so weiter. Klar, es gab auf beiden Seiten keine Garantie, dass von den Ergebnissen auch tatsächlich etwas verwendet werden würde. Als ich dann bei Text und Gesang erarbeitet hatte, was mir passend schien, schickte ich es zurück nach Schweden, war aber nicht sicher, ob es auf große Zustimmung treffen würde. So war es aber zum Glück. Von da an gab es dann auch Änderungen an den Arrangements, etwa einzelne Passagen zu wiederholen, um eine Art Refrain daraus zu machen. Und so hat sich das Puzzle langsam zusammengesetzt.

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