Die Yes-Geschichte ist voller Irrungen und Wirrungen. Wichtige Bandmitglieder wie Rick Wakeman kamen und gingen. 2008 war selbst Sänger Jon Anderson draußen. Zweimal gab es zeitgleich zwei Formationen: Ende der Achtziger neben Yes-West noch Anderson Bruford Wakeman Howe und ab 2016 Yes Featuring Jon Anderson, Trevor Rabin, Rick Wakeman, die neben den von Steve Howe geführten Yes live auftraten. Überraschend hat Anderson nun mit The Band Geeks, die über Podcast und YouTube-Auftritte mit Yes-Coverversionen Aufsehen erregten, ein Album eingespielt. Und das versprüht ganz gemäß dem Titel „True“ wahren Yes-Spirit. Ein gut gelaunter und unverrückbarer Hippie Jon Anderson gab uns von Kalifornien aus eine Zoom-Audienz.
eclipsed: Dein neues Album freut Fans besonders, da alle ein Studioalbum von Yes feat. ARW erwarteten. Warum hat das denn nicht geklappt, Jon?
Jon Anderson: Die Antwort ist einfach: Es war damals ein echt schlechtes Management.
eclipsed: Wie kam es nun zur Zusammenarbeit mit The Band Geeks?
Anderson: Jemand von den New Yorker Radiostationen schickte mir ihr Video zu „Heart Of The Sunrise“. Und Mann, sie klangen perfekt nach Yes! Daraufhin rief ich den Bassisten Richie Castellano an, und wir gingen in den USA gemeinsam auf Tour. Mit Richie besprach ich auch die Idee, ein Album aufzunehmen. Dafür tauschten wir Songmaterial aus, und es war eine wundervolle Erfahrung, mitzuerleben, wie aus meinen Stücken tatsächlich Yes-Musik wurde. „Counties And Countries“ war zuerst nur ich mit Akustikgitarre. Richie und die Band machten daraus ein richtig orchestrales Stück.
eclipsed: Worin unterschied sich die Arbeit an dem Album im Vergleich zur Zusammenarbeit mit Yes?
Anderson: Wir haben jeden Dienstag eine Zoom-Konferenz abgehalten, wodurch man sich, obwohl man 3000 Meilen voneinander weg wohnt, wie im selben Raum fühlte. Davon abgesehen war es ganz ähnlich wie bei Yes, die Art, wie wir musikalische Ideen austauschten und an den Arrangements feilten.