Retro/Heavy-Psychedelic, das war bisher das Motto von Kadavar. Damit fuhr das Berliner Trio, das jetzt ein Quartett ist, seine Erfolge ein und platzierte die letzten beiden Alben gar in den Top 10 der deutschen Charts. Das neue Album „I Just Want To Be A Sound“ – das siebte – ist stilistisch breiter aufgestellt. Drummer und Bandmitbegründer Christoph „Tiger“ Bartelt im Gespräch.
eclipsed: Ihr seid gerade in Austin, Texas.
Christoph „Tiger“ Bartelt: Wir sind jetzt schon seit ein paar Tagen hier und bereiten uns auf unsere erste Show in diesem Jahr vor – auf dem legendären Austin Psych Fest. Wir proben und genießen die Zeit ein bisschen.
eclipsed: Schon als kleine, noch unbekannte Band habt ihr weltweit Konzerte gespielt. Wie habt ihr das geschafft?
Bartelt: Wir haben das so hinbekommen, wie eine junge dumme Band das eben so hinbekommt. Uns war damals ziemlich viel egal, und wir waren naiv und haben uns einfach reingestürzt. Wir haben gleich in den ersten Jahren viel in den USA getourt. Das war immer ziemlich cool. Nicht ganz unproblematisch, weil wir nicht so gut organisiert waren wie jetzt, aber das war halt der Vibe, und es hat funktioniert.
eclipsed: Euer neues Album trägt den wunderbaren Titel „I Just Want To Be A Sound“. Was bedeutet es, „nur Sound zu sein“?
Bartelt: Das ist etwas, das man vielleicht in der Musik sucht. Also irgendwie den Moment eher spirituell zu erfahren als nur mit dem Kopf. Das ist die Art und Weise, wie wir unsere Musik leben. Der Claim ist eher der Wunsch, im Immateriellen, Spirituellen zu sein. Es ist gleichzeitig auch ein Schrei nach Freiheit. Außerhalb dieser Welt, wie sie nun mal eben ist, einen schönen freien Raum zu haben. Nur für den Moment.