Kalle Wallners Solo-Projekt BLIND EGO wächst sich zu einer echten Band aus

2. März 2020

Blind Ego RPWL

Kalle Wallners Solo-Projekt BLIND EGO wächst sich zu einer echten Band aus

Die beiden Masterminds von RPWL, Kalle Wallner und Yogi Lang, gönnen sich traditionell zwischen Alben ihrer Hauptband kreative Auszeiten, die sie jeweils mit Solo-Projekten füllen. Gitarrist Wallner tut dies mit Blind Ego, die erstmals 2007 mit dem Album „Mirror“ in Erscheinung traten. Nach der letzten Tour zum Studioalbum „Liquid“ (2016) kam es zu einer Umbesetzung, wobei dieses Line-up nun auch auf dem brandneuen Werk „Preaching To The Choir“ aktiv ist. Neben Sänger Scott Balaban umfasst es Drummer Michael Christoph sowie zusätzlich an Gitarre und Bass Julian Kellner respektive Sebastian Harnack.

eclipsed: Die Tour zu „Liquid“ hat die aktuelle Formation mit Sänger Scott Balaban offenbar stabilisiert. Wie sieht der Status quo bei euch aus?

Kalle Wallner: Bei Blind Ego handelt es sich zwar immer noch um ein Solo-Projekt, weil ich der Motor des Ganzen bin, aber ich habe mich schon von der guten Stimmung in dieser Band inspirieren lassen. Und hatte dann große Lust, mit ihr auch ins Studio zu gehen. Getragen von der Euphorie der „Liquid“-Live-Auftritte habe ich tatsächlich viel vom neuen Songmaterial immer gleich danach geschrieben. Wir sind da richtig zusammengewachsen. Eigentlich ist es jetzt so ein Zwischending: nicht mehr wirklich ein reines Solo-Projekt, aber auch noch keine klassische Band.

eclipsed: Was verbirgt sich hinter dem Albumtitel „Preaching To The Choir“? Wer predigt hier was vor welchem Publikum?

Wallner: Das ist ja ein oft benutztes Sinnbild, das für eine Situation steht, wenn man zu bereits Überzeugten spricht. Man rennt offene Türen ein. Obwohl es aus dem Kirchenbereich kommt, kann man das auf viele Bereiche der Gesellschaft übertragen. Das funktioniert von der Politik über die sozialen Netzwerke bis hin zum eigenen Freundeskreis. Es hat auch was mit Populismus zu tun. Das Gefühl, sich erst gar nicht mehr diskursiv durchsetzen zu müssen, das empfinde ich als gefährlich, weil es das Gegenteil von offenem Dialog ist.

eclipsed: Und wie muss man das ungewöhnliche Cover verstehen?

Wallner: Wir wollten das so einfach wie möglich umsetzen mit diesem Kind, das in einer Wüste im Sandkasten sitzt und nur zu seinen Spielsachen spricht. Meine Texte spiegeln Zerrissenheit wider, offenbaren Zwischentöne. Deshalb wollte ich all das in eine kaputte statt heile Welt setzen.

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